Monat: September 2009

29.09.2009: Gründung der World Education Research Association (WERA) in Wien

Während der diesjährigen European Conference on Educational Research (ECER), die vom 26.-29.09.2009 an der Universität Wien stattfindet, wird die World Education Research Association (WERA) offiziell mit einem Festakt und einem Symposium gegründet.

WERA ist ein weltweiter Zusammenschluss von erziehungswissenschaftlichen Fachgesellschaften und eine internationale gemeinnützige und politisch unabhängige wissenschaftliche Vereinigung. Sie wird die weltweite Forschungszusammenarbeit in der Erziehungswissenschaft fördern und dadurch zur Qualitätsverbesserung, zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, zur Verbreitung und zum besseren Verständnis von erziehungswissenschaftlichen Forschungsergebnissen beitragen. WERA wird globale Initiativen ergreifen, die die Erziehungswissenschaft weltweit verbinden und die von den einzelnen Mitgliedsgesellschaften allein nicht bewältigt werden können. Aktuell hat WERA 25 Mitgliedsgesellschaften, die zusammen mehr als 50.000 Forscherinnen und Forscher vertreten. Im Mai 2009 wurde Prof. Dr. Ingrid Gogolin, Universitätsprofessorin für Erziehungswissenschaft in Hamburg (Deutschland) und bislang Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für erziehungswissenschaftliche Forschung (EERA), zur Gründungspräsidentin der WERA gewählt. Dr. Felice Levine, Geschäftsführende Direktorin der Amerikanischen Gesellschaft für erziehungswissenschaftliche Forschung (AERA) in Washington DC, USA, wurde zur ersten Generalsekretärin gewählt. Beide waren in die zweijährige Vorbereitungsphase der Gründung involviert und werden bis zum Mai 2010 amtieren.

Prof. Dr. Eckhard Klieme vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) war im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) an den Vorbereitungssitzungen zur Gründung beteiligt. Er wird auf dem ebenfalls heute stattfindenden Gründungssymposium zum Thema „Cumulative Knowledge, the Advancement of Theory, and Research Rigor in Education Research“  zusammen mit Dr. Eva Baker (University of California, Los Angeles and Co-Director of the Center for Research on Evaluation, Standards, and Student Testing) und Dr. Yin Cheong Cheng (Vice President for Research & Development and Chair Professor, Hong Kong Institute of Education) vortragen und diskutieren.

Weitere Informationen geben Univ.-Prof. Dr. Ingrid Gogolin oder Dr. Felice Levine (Kontakt: Angelika Wegscheider, EERA Administrator, wegscheider@eera.eu; Tel. 0049 179 2298287).

OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ vorgestellt!

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Studie „Bildung auf einen Blick 2009“ vorgestellt.
Die Interpretationen über das für Deutschland festgestellte Ergebnis sind sehr unterschiedlich. Aus Sicht der OECD sind trotz Wirtschaftskrise von Deutschland mehr Investitionen in die Bildung zu fordern. Dabei bezieht sich die Forderung vor allem darauf, dass weltweit die Zahl der Menschen, die nur die geringste Zeit die Schule besuchen, fällt, aber gerade diese Zahl auch in Deutschland weiter steigt. So liegt Deutschland auch im Vergleich der Industireländer trotz geringer Verbesserung zurück, was die Erlangung eines Hochschulabschlusses betrifft.
Von Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) holt Deutschland z.B. bei der Studienanfängerquote auf. Das Ziel, dass 40 Prozent eines Alterjahrgangs ein Studium beginnen, wurde nur einem einen Prozentpunkt verfehlt. Sicherlich wurde auch die Quote derer erhöht, die ein Studium abschließen (1995: 14 Prozent/2007: 23 Prozent). Im internationalen Durchschnitt stieg diese Quote im selben Zeitraum aber von 18 auf 36 Prozent an.

Pressemitteilung der OECD
Pressemitteilung des BMBF

8. September 2009 – Internationaler Alphabetisierungstag: Podcast über den Beitrag der Wissenschaft zur Alphabetisierung

Im letzten Jahr beschäftigte sich der Beitrag zum Internationalen Alphabetisierungstag im bildungsserverBLOG mit den Angeboten und Wegen für Erwachsene, um Lesen und Schreiben zu lernen.
Aus Anlass des Weltalphabetisierungstages 2009 wird nun die Rolle der Wissenschaft im Feld der Alphabetisierung beleuchtet.

von li. nach re.: Doris Hirschmann, Monika Tröster, Karin Frößinger

Im Rahmen der Weltalphabetisierungsdekade der Vereinten Nationen (2003-2012) hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für den Zeitraum von 2008-2012 einen Förderschwerpunkt für Forschungsaufgaben und wissenschaftlich begleitete Entwicklungsaufgaben im Bereich Alphabetisierung/Grundbildung für Erwachsene eingerichtet. Ziel des Förderschwerpunktes ist die Verbesserung des Forschungsstandes zur „Alphabetisierung/Grundbildung für Erwachsene“. Durch die Zusammenarbeit in gemeinsamen Forschungsprojekten des Förderschwerpunktes sollen Akteure aus Wissenschaft und Praxis der Grundbildungs- und Alphabetisierungsarbeit mit Erwachsenen bundesweit vernetzt werden. Um den Ergebnistransfer, die Vernetzungsarbeit und die Nachhaltigkeit im Förderschwerpunkt sicherzustellen, wurde im UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) eine Transferstelle eingerichtet.
Alle Aktivitäten im Rahmen dieses Förderschwerpunkts werden unter dem Namen „alphabund“ gefasst.

Einen wichtigen Part im Rahmen des Förderschwerpunkts zur Alphabetisierung hat das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen mit dem Projekt-Verbund „Alpha-Wissen“ übernommen. Das Gesamtziel des Projektverbundes besteht darin, wissenschaftlich fundierte Grundlagen für die Alphabetisierung und Grundbildung zu entwickeln und als Serviceleistung für Wissenschaft, Praxis, Bildungspolitik und Bildungsadministration zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen sowohl nationale als auch internationale Erfahrungen und Erkenntnisse aufbereitet und auf ihre Transfermöglichkeit hin geprüft werden. Insgesamt sollen durch die Forschungsarbeiten des Projektverbundes Voraussetzungen für die Institutionalisierung und Professionalisierung der Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland geschaffen werden.

Der Deutsche Bildungsserver und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen arbeiten schon seit Jahren im Rahmen einer Kooperation zusammen. Mitarbeiterinnen beider Einrichtungen haben sich aus Anlass des Weltalphabetisierungstages zu einem Gespräch getroffen, um über die Anfänge und die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Alphabetisierungsforschung sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene zu sprechen.
An dem Gespräch teilgenommen haben die Koordinatorin des Projektverbundes „Alpha-Wissen“ Monika Tröster, die Leiterin des Internetservice des DIE Karin Frößinger und Doris Hirschmann, die Redakteurin für den Bereich Erwachsenenbildung/Weiterbildung beim Deutschen Bildungsserver.

Außer auf die Alphabetisierungsforschung wird in dem Gespräch u.a. auf Begriffe wie Alphabetisierung, Grundbildung und Literacy eingegangen, über die Bedeutung des diesjährigen Mottos der UNESCO „The Power of Literacy“ und über die enge Zusammenarbeit der Akteure in Deutschland gesprochen. Weitere Themen sind die Alphabetisierung auf europäischer und weltweiter Ebene und Ideen, die künftig weiterentwickelt und gefördert werden könnten.

Materialien:
Ausgewählte Online-Dokumente des DIE zum Thema Alphabetisierung.
Liste der Projekte zur Alphabetisierung am DIE.

Podcast
Der Podcast steht in zwei Teilen zur Verfügung, die thematisch aufgeteilt sind.
Teil I:
Begriffsdefinitionen, „The Power of Literacy“, Fördervorhaben des BMBF, Alphabetisierungsforschung am DIE.

Teil II: Alphabetisierung international, Zusammenarbeit der Akteure in Deutschland, Ausblick auf die Zukunft.