Monat: Juni 2010

Ländervergleichsbericht Sprachen 2008/2009

Der erstmals vorgelegte Ländervergleich des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswese (IQB) löst die PISA-Ergänzungsstudien (PISA-E), in denen ebenfalls die Länder der Bundesrepublik Deutschland in Hinblick auf die Kompetenzstände ihrer Schülerinnen und Schüler verglichen wurden, ab.
Das IQB untersucht gegenüber den Fünfzehnjährigen in den PISA-Studien Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe.
Eines der wichtigen Ergebnisse ist sicherlich neben dem Süd-Nord-Gefälle, welches die Bildungsforscher im Vergleich der Bildungsstandards der Länder erneut feststellten, auch im vorhandenen West-Ost-Gefälle zu sehen. Schwerpunktmäßig untersucht wurden Kompetenzstände in den Fächern Deutsch und der ersten Fremdsprache (Englisch/Französisch). Auch soziale und kulturelle Bedingungen wurden berücksichtigt. Im Fokus der Studie stehen die Kompetenzen Zuhören, Lesen und Orthografie im Fach Deutsch und Hörverstehen sowie Leseverstehen in der ersten Fremdsprache.
Der Ländervergleich belegt einmal mehr, wie auch schon der in der Woche zuvor veröffentlichte Bildungsbericht zeigt, die hohe Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft in Deutschland. Insofern besteht der Auftrag der Bildungspolitik weiterhin vor allem darin, die Teilhabegerechtigkeit zu verbessern.

Weitere Informationen:
Zusammenfassung Ländervergleichsbericht
Presseinformation zum Ländervergleich
Berichterstattung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)

Der 3. Bildungsbericht

Der Bildungsbericht 2010 im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurde heute vorgestellt.
Der indikatorengestützte Bericht ist eine alle Bereiche des Bildungswesens umfassende aktuelle Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens. Positive Entwicklungen sind vor allem im Ausbau der Krippenbetreuung, in der steigenden Schulbesuchsquote von Gymnasien, im Rückgang des Anteils der Schulabsolventinnen und -absolventen ohne Hauptschulabschluss, in der Verringerung des Anteils der Jugendlichen, die nach einem Schulabschluss zunächst keine schulische und berufliche Ausbildung beginnen können und dem Anstieg der Studienanfängerinnen und -anfänger und Hochschulabsolventinnen und -absolventen zu erkennen.
Dagegen sind weiterhin Herausforderungen für die Bildungspolitik in der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu bewältigen. Ebenso problematisch ist das Finden eines Berufsausbildungsplatzes für Jugendliche ohne allgemeinbildenden Schulabschluss und mit Hauptschulabschluss. Hier sind auch wieder besonders ausländische Jugendliche betroffen. Weitere Herausforderungen liegen darin, dass fast jedes dritte Kind unter 18 Jahren in sozialen oder finanziellen Risikolagen oder bildungsfernen Elternhäusern aufwächst. Auch bei der Weiterbildungsteilnahme bestehen große soziale Ungleichheiten bezüglich der Teilnahme und beträchtliche regionale Disparitäten in den Angeboten der öffentlichen Hand.
Schwerpunktthema dieses Bildungsberichts waren die Perspektiven des Bildungswesens im demografischen Wandel. Bis 2025 reduziert sich die Anzahl der Bildungsteilnehmerinnen und Bildungsteilnehmer um 15 Prozent, was einen erheblichen Umbaubedarf des Bildungssystems in den nächsten Jahren verursacht. Insofern wird eine dauerhaft hohe politische Priorität für Bildung bei Bund, Ländern und Gemeinden gesehen.

Weitere Informationen zum Bildungsbericht 2010:
Presseinformation zum Bildungsbericht 2010
Ergebnisse des 3. Bildungsberichts im Überblick
Onlineversion des Bildungsberichts 2010
Homepage der Bildungsberichterstattung

Interview mit Prof. Dr. Horst Weishaupt zum Bildungsbericht 2010 in „Bildung + Innovation

Web 2.0 und Bildung

Der Deutsche Bildungsserver widmet sich in einem neuen Informationsdossier einem derzeit viel diskutierten Thema im Onlinebereich: Web 2.0. Der Begriff steht für alle interaktiven und sozialen Elemente des Internets und das Dossier bietet einerseits einen Einstieg in das Thema Web 2.0 und beschäftigt sich zum anderen mit dessen Erscheinungsformen und Anwendungsgebieten im Bildungssektor.
Das Dossier ist in die Schwerpunkte „allgemeinen Grundlageninformationen“ und  „Web 2.0 im Bildungskontext “ unterteilt. Im ersten Teil können sich Besucherinnen und Besucher des Dossiers über Definitionen und Einsatzmöglichkeiten von Web 2.0 informieren. Ein Glossar gibt zudem eine Übersicht über gängige Fachbegriffe. Im zweiten Teil finden sich Links zu den Informationssammlungen des Deutschen Bildungsservers über Web 2.0-Anwendungen in den verschiedenen Bildungsbereichen – also etwa Elementarbildung, Schule, Hochschule und Weiterbildung. Weiterhin verweist das Dossier auf Projekte und Studien, die sich mit Web 2.0 im Bildungsbereich befassen.
Der Deutsche Bildungsserver ist selbst mit vielen Anwendungen im Bereich Web 2.0 aktiv. So betreibt der Internet-Wegweiser zu Bildungsinformationen eigene Blogs und Wikis und unterstützt RSS-Feeds sowie Apps für Handys der neuesten Generation. Alle aktuellen Informationen des Deutschen Bildungsservers lassen sich außerdem fortlaufend über die Kommunikationsplattform Twitter verfolgen.

Weitere Informationen
Dossier: Yvonne Schmidt, Tel. +49 (0) 69 / 24708-335, E-Mail: schmidty@dipf.de
Bildungsserver 2.0: Ingo Blees, Tel. +49 (0) 69 / 24708-346, E-Mail: blees@dipf.de
Presse-Kontakt, Philip Stirm, Tel. +49 (0) 69 / 24708-123, E-Mail: stirm@dipf.de
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