Monat: März 2011

Medienpreis Bildung 2010 geht an Deutschen Bildungsserver

Im Rahmen der Veranstaltung „Deutschland hat Zukunft: Bildungsreform 2000 – 2010 – 2020“ ist dem Deutschen Bildungsserver der Medienpreis Bildung 2010 verliehen worden. Das Votum des Aktionsrats Bildung fiel auf den Deutschen Bildungsserver, der durch die Dokumentation breit gefächerter Bildungsthemen über alle Bildungsphasen hinweg das Bildungsgeschehen in Deutschland umfassend abbildet. „Zudem initiiert und fördert der Deutsche Bildungsserver innovative Projekte im Bereich der internetgestützten Bildungsinformation, trägt positive Entwicklungen durch bundesweite Vernetzung weiter und wird damit dem gesellschaftlichen Auftrag eines Mediums der Bildung und Aufklärung mehr als gerecht“, so Professor Dr. Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrats Bildung und Präsident der Universität Hamburg. Das Informationsangebot unter www.bildungsserver.de umfasse redaktionell aufbereitete Themenbereiche wie zum Beispiel Schule, berufliche Bildung, Hochschulbildung, Wissenschaft und Bildungsforschung sowie Weiterbildung und Erwachsenenbildung.

Der von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) initiierte Aktionsrat Bildung konstituierte sich im Jahr 2005 als Gremium unabhängiger Bildungsexperten auf Initiative des Präsidenten der vbw, Randolf Rodenstock. Mit dem Medienpreis Bildung, der mit 10.000 Euro dotiert ist, zeichnet der Aktionsrat Bildung deutschsprachige journalistische Arbeiten in den Bereichen Print, Hörfunk, TV und Internet aus. Preisträger der vergangenen Jahre waren: Die Zeit (2006), Deutschlandradio (2007), Spiegel online (2008), BR-alpha (2009).

In der Veranstaltung präsentiert der Aktionsrat auch sein fünftes Jahresgutachten „Bildungsreform 2000 – 2010 – 2020“ der Öffentlichkeit. Dabei lenkt er das Augenmerk auf die Entwicklung und Umsetzung bildungspolitischer Reformvorschläge. Er identifiziert die Haupttrends der Reformprozesse in den einzelnen Bildungsphasen, analysiert deren Realisierung und verweist auf künftige Veränderungserfordernisse zur Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems. Das detaillierte Programm gibt es hier.

Der Aktionsrat Bildung hat die Veranstaltung am 22. März auf seiner Website als Livestream übertragen. Seit dem 23. März 2011 gibt es dort auch eine Nachlese zur Veranstaltung. Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung der vbw kann der Bildungsserverblog hier direkt die Filmsequenz der Preisverleihung zeigen.

 

Bildungspaket und „Allianz für Bildung“ – mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder?

In den letzten Wochen sind zwei politische Entscheidungen für mehr Bildungschancen insbesondere sozial benachteiligter Kinder getroffen worden: Das Bildungspaket wurde verabschiedet und eine Allianz für Bildung gegründet. Die beiden Beschlüsse haben jedoch auffallend wenig öffentliche Reaktionen hervorgerufen. Auch das Medienecho ist vergleichsweise bescheiden ausgefallen. Liegt es daran, dass das Thema Bildungschancen gegenüber anderen aktuellen Themen in den Hintergrund getreten ist oder ist zu befürchten, dass diese Neuerungen nicht von der erhofften Wirkung sein werden?

Ende Februar ist nach langen, zähen Verhandlungen im Zuge der Nachbesserungen zur Hartz-IV-Reform ein Bildungspaket beschlossen worden, das Zuschüsse für Kinder und Jugendliche zu Sport-, Kultur- und Freizeitaktivitäten, für Schulmaterial und Ausflüge, für Mittagessen in Schule, Kita und Hort, für Nachhilfe sowie Schulbeförderung beinhaltet. Anspruch auf das Bildungspaket haben Familien, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, den Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. Das gilt nach Angaben des Bundesministeriums für 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche. Zum Prozedere wird auf der offiziellen Website zum Bildungspaket folgender Hinweis gegeben: „Für Arbeitslosengeld-II-Bezieher setzen die Kommunen das Bildungspaket in der Regel im Jobcenter um. Für Familien, die Wohngeld oder den Kinderzuschlag erhalten, sind die Jobcenter nicht zuständig. Die Kommune (zum Beispiel Rathaus oder Bürgeramt) nennt diesen Familien den zuständigen Ansprechpartner für das Bildungspaket.“

Ebenfalls Ende Februar präsentierte Bundesbildungsministerin Annette Schavan auf der Bildungsmesse Didacta die Gründungsurkunde zur „Allianz für Bildung“. Gründungspartner der Allianz für Bildung sind der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Didacta Verband, der Deutsche Bibliotheksverband, die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die Stiftung Lesen, die Stiftung Haus der kleinen Forscher, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Roland Berger Stiftung sowie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.
Im Kernpapier Bildungsallianz heißt es: „Mit der Gründung der Allianz für Bildung geben wir das Startsignal für eine breite bürgerschaftliche Bewegung. Wir laden alle interessierten Organisationen und Initiativen ein, dieser Allianz beizutreten und sich noch stärker für die Bildung benachteiligter Kinder und Jugendlicher zu engagieren!“

Wie diese beiden Neuerungen nun konkret die Bildungschancen für das einzelne Kind verbessern werden, wird sich in der Praxis zeigen.

Weitere Informationen zum Thema:
Offizielle Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum Bildungspaket
Information des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur „Allianz für Bildung“
http://www.tagesschau.de/inland/hartziv218.html

Siehe auch Positionspapier mehrerer Verbände und Wissenschaftler/-innen vom 19.10.2010:
Befähigen statt bevormunden! 5-Punkte-Plan gegen Kinderarmut

Vorentscheidung in der zweiten Programmphase der Exzellenzinitiative

Am 02. März 2011 wurden von der Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG und des Wissenschaftsrats WR Vorentscheidungen in der zweiten Programmphase der Exzellenzinitiative für die drei Förderlinien Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und Zukunftskonzepte getroffen. In der Vorauswahl wurden insgesamt 59 Neubewerbungen berücksichtigt, die bis 01. September 2011 ausführliche Förderanträge stellen müssen. Die endgültige Auswahl bestreiten sie mit 85 bereits geförderten Einrichtungen, die Entscheidung ist für Juni 2012 vorgesehen. Ausführliche Informationen dazu gibt es in der gemeinsamen Pressemitteilung von DFG und WR . Berichtet wird von verschiedenen Medien und Einrichtungen, siehe, FAZ, FR, SZ, Spiegel online, Zeit, HRK, GEW, BMBF, eine Übersicht gibt es beim Deutschen Bildungsserver.