Jochen Robes Tipp: Vortrag von Gabi Reinmann – Tablets, Apps und das Internet der Dinge

Als Redakteurin für den Bereich der Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung beim Deutschen Bildungsserver ist mir der Weiterbildungsblog von Jochen Robes manchmal etwas näher als andere ebenso gute und interessante Blogs. Daher kommt es häufig vor, dass mich aktuelle und interessante Diskussionen und Standpunkte über diesen Blog erreichen. Sehr erfreulich war diese Woche sein Hinweis auf einen Vortrag von Gabi Reinmann zum Thema „Tablets, Apps und das Internet der Dinge – Der weite Weg von der technischen Invention zur didaktischen Innovation“, den sie am 10. Mai 2012 auf dem „E-Learning-Tag Rheinland-Pfalz“ an der Universität Trier hielt und der unter dem Motto „vernetzt – kompetent – mobil“ stand.

(Wiedergabe der Vortragsaufzeichnung mit freundlicher Genehmigung von OK54 Bürgerrundfunk und Frau Prof. Reinmann)

Der Vortrag beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die neue Technologien bieten, und damit, wie sie  Lehr-Lernprozesse beeinflussen.  Aber genauso wichtig ist es für Gabi Reinmann, konkret danach zu fragen, welche Probleme diese neuen Technologien beim Lehren und Lernen wirklich lösen können und an welchen Stellen sie optimal einsetzbar sind.
Die Überlegungen, wie eine neue Technik Lehr- Lernprozesse verändern, erneuern und weiterentwickeln kann, sind ein eigener Prozess, der in der allgemeinen  Technikeuphorie gerne mal etwas außer Acht gerät.

Umso schöner einen Vortragstext zu lesen, der sich diesem Thema zuwendet, und aus meiner Sicht wird erst ab diesem Punkt die Diskussion um neue Technologien eigentlich wirklich interessant.
Gabi Reinmann stellt in Ihrem Vortrag z.B. an einer Stelle die Denkrichtung auf den Kopf:

„…Nicht erst technische Inventionen identifizieren und beschreiben und dann nach didaktischen Anwendungen suchen, sondern umgekehrt: Erst Probleme und Anforderungen beim Lehren und Lernen identifizieren und beschreiben und diese dann mit technischen Inventionen abgleichen…“

Sie sieht aber zugleich auch das Problem, dass durch diese Denkrichtung sich das wirklich innovative Potential von neuen Technologien möglicherweise nicht ganz entfalten kann, da vielleicht zu sehr von altbekannten Problemlagen ausgegangen wird und neue Technologien quasi „nur“ in das schon Bekannte integriert werden und man dabei deren innovative Kraft übersieht, die möglicherweise die Problemlagen selbst verändern und damit ganz neue Wege eröffnen. An einer anderen Stelle ihres Vortrags macht sie sich Gedanken über das Verhältnis von Technologien und Inhalten:

„…Technologien dieser Art verändern den Zugang, die Verbreitung und die Nutzungsmöglichkeiten von Inhalten. Wer aber entwickelt die Inhalte, wer wählt sie aus und stellt sie in welcher Weise zusammen, wer sequenziert und wer gestaltet sie so, dass auch Novizen einen Zugang zur Wissenschaft finden?…“

Dies sind nur zwei Aspekte aus ihren vielfältigen Ausführungen. Der Vortrag ist insgesamt ein sehr interessanter und differenzierter Beitrag zum Verhältnis zwischen Inhalten, Lehren, Lernen, Didaktik und Technik.

Danke an Gabi Reinmann und Jochen Robes und allen schöne Pfingsttage 🙂

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