Kategorie: Open Data

Seit DFG und BMBF in ihren Förderrichtlinien dazu verpflichten, erhobene Forschungsdaten zur möglichen Nachnutzung aufzubereiten und zu archivieren ist das Thema nicht mehr wegzudenken. Wir berichten über Angebote, Erfahrungen und Schwierigkeiten im Umgang mit Forschungsdaten.

„Qualitative Forschungsdaten sind ein Schatz, der gerade erst gehoben wird!“

Porträt von Betina Hollstein

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (14): Qualiservice, das Forschungsdatenzentrum für qualitative sozialwissenschaftliche Forschungsdaten an der Universität Bremen

Qualiservice wurde 2019 vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) als Forschungsdatenzentrum akkreditiert und ist in Deutschland eine zentrale Anlaufstelle, wenn es um Daten zur qualitativen Forschung geht. Das Forschungsdatenzentrum berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Forschungsdatenmanagement und bereitet die Daten für die Nachnutzung und Langzeitarchivierung auf. Qualiservice arbeitet eng mit verschiedenen Partnern zusammen: Mit der Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) im Bereich Metadaten Entwicklung und mit dem Informationssystem PANGAEA, das die technische Infrastruktur bereitstellt. Mit der GESIS, dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, hat Qualiservice eine verteilte Archivierung für Mixed-Methods-Projekte aufgebaut. Gemeinsam mit der Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin verantwortet es den Fachinformationsdienst Sozial- und Kulturanthropologie.   Weiterlesen

„Wir bieten Wissenschaftlern Zugang zu hochqualitativen Mikrodaten“

Halbporträt Jan Goebel, Leiter des FDZ des SOEP-Panels

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (9): Das Forschungsdatenzentrum des Sozio-oekonomischen Panels am DIW Berlin (FDZ SOEP)

INTERVIEW mit Dr. Jan Goebel, Leiter des Forschungsdatenzentrums des Sozio-oekonomischen Panels. Das am DIW Berlin angesiedelte FDZ SOEP stellt Forschenden aus der ganzen Welt Scientific Use Files mit Daten aus den SOEP Panelbefragungen mitsamt den Zusatzstudien zur Verfügung. Die SOEP-Hauptbefragung erfasst unter anderem die Haushaltszusammensetzung sowie Berufsbiographie, Beschäftigung, Einkommen, Gesundheits- und Zufriedenheitsindikatoren der befragten Personen über die Zeit. Mit den seit 1984 erhobenen Daten wird der Wandel unserer Gesellschaft untersucht. Dabei geht es zum Beispiel um die Verteilung von Einkommen und Vermögen, aber auch um den Zugang zu Bildung oder Arbeit und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Mit Jan Goebel sprechen wir unter anderem über die beiden Hauptstudien des SOEP und welche Möglichkeiten sie den Forschenden bieten. Weiterlesen

„Kurz vor Projektabschluss ist kaum mehr Zeit für die Dokumentation der Forschungsdaten.“

Montage zweier Porträtfotos - Patrick Schreyer, Nadeshda Jung

Forschende sollten ihre Scheu überwinden und so früh wie möglich den Kontakt zu Forschungsdatenzentren suchen

Nachnutzung von Forschungsdaten (5) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung.

GESPRÄCH mit Patrick Schreyer, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der TALIS-Videostudie Deutschland, und Nadeshda Jung, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Verbund Forschungsdaten Bildung und beim Forschungsdatenzentrum Bildung, die bei der Aufbereitung und Dokumentation der bei der TALIS-Videostudie Deutschland entstandenen Videoaufzeichnungen sehr eng kooperiert haben. Hier berichten der Doktorand und die Dokumentarin des DIPF | Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation über ihre Zusammenarbeit: Warum sie schon in einer so frühen Phase der Projektbeantragung begann, was sie voneinander gelernt haben und warum sie allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfehlen, sich so früh wie möglich an Forschungsdatenzentren zu wenden. Weiterlesen

„Mit unseren Datenbeständen kann man eine Fülle von Forschungsfragen bearbeiten“

Porträt Dana Müller, Forschungsbereichsleiterin beim Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB)

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (8): Das FDZ der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

INTERVIEW mit Dana Müller, Forschungsbereichsleiterin beim Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das FDZ im IAB wurde 2004 auf Betreiben der Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik gegründet und stellt der Forschungsgemeinschaft die vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Bundesagentur für Arbeit erhobenen Daten zur Verfügung. Dabei ist das FDZ selbst aktiv in der empirischen Forschung und auch an internationalen Forschungsprojekten beteiligt; Schwerpunkte liegen dabei auf Verknüpfungsmöglichkeiten von Prozess- und Umfragedaten sowie auf inhaltlichen Analysen zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Für Dana Müller ist es vor allem die Forschung mit den eigenen Daten, die die Qualität der Arbeit des Forschungsdatenzentrums ausmacht: „Wenn man aus eigener Erfahrung weiß, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler benötigen, lassen sich die Analysepotenziale von Daten am besten optimieren.“

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„In diesen Datensätzen sind wahre Schätze verborgen!“

Porträt Julia Dohrmann

Das Projekt „Schule im Wandel“ nutzt den Datenbestand der „Drei-Länder-Studie“ aus den Jahren 1978/79 nach

Nachnutzung von Forschungsdaten (4) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung.

 FRAGEN AN Julia Dohrmann vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, die für ihre Dissertation mit dem Datensatz der „Drei-Länder-Studie“ von der Forschungsgruppe um Prof. Helmut Fend aus den Jahren 1978/79 arbeitet. Dabei konzentriert sie sich auf die Skalen, die sich mit Überzeugungen von Lehrkräften befassen – insbesondere ihre Einstellung zu Förderung und Disziplin und ihre Reformbereitschaft – und wie diese Überzeugungen mit dem Unterricht und Schüleroutcomes zusammenhängen. Ihre Doktorarbeit ist Teil der ersten Studie des DIPF-Projekts „Schule im Wandel“, kurz: SchiWa, bei der die Daten der Drei-Länder-Studie nach heutigen methodischen Standards und aktuellen theoretischen Bezügen reanalysiert werden. Wir sprachen über ihre Erfahrungen mit der Nachnutzung dieses alten Datenbestands. Weiterlesen

„Die Objektive Hermeneutik ist prädestiniert für die sekundäranalytische qualitative Forschung“

Porträtfoto Dr. Thomas Wenzl, Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover

Von einem größeren, gut dokumentierten Bestand archivierter Transkripte könnte die qualitative Bildungsforschung profitieren

Nachnutzung von Forschungsdaten (3) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung

INTERVIEW mit Dr. Thomas Wenzl vom Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover, der im Rahmen seiner Dissertation zur Unterrichtsforschung auf den Datenbestand des APAEK-Fallarchivs der Goethe-Universität in Frankfurt/Main zurückgegriffen hat. Er ist der Frage nachgegangen, wie sich die Interaktionsstrukturen im schulischen Unterricht im Laufe der Schulzeit entwickeln. Im Rahmen einer Folgestudie hat er die gleiche Frage im englischsprachigen Raum untersucht, die Daten dazu musste er allerdings selbst erheben. Passendes Material zur Sekundärnutzung wurde zwar in der Vergangenheit bereits erhoben, war jedoch nicht zugänglich. Hier erklärt Thomas Wenzl, warum die Forschungsmethode der Objektiven Hermeneutik so gut für die Nachnutzung geeignet ist und welches Wissenschaftsverständnis den allgemeinen Erkenntnisgewinn behindert. Weiterlesen

Datenschutz und Bildungsforschung

Foto Prof. Dr. Jürgen Göbel

Nachnutzung von Forschungsdaten (2) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung

DAS WORT HAT Prof. Dr. Jürgen W. Goebel, freiberuflich tätiger Rechtsanwalt in Bad Homburg und Honorarprofessor am Fachbereich Media der Hochschule Darmstadt. Der langjährige Berater des DIPF erläutert, welche Konsequenzen die unterschiedlichen Datenschutz-Bestimmungen für die Nachnutzung von Forschungsdaten in den Bildungswissenschaften haben. Die seit Mai 2018 geltende Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) nimmt er dabei besonders in den Blick.

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„Auch in den Bildungswissenschaften sollte man den Umgang mit verschiedenen Datenbeständen beherrschen“

Porträt Dr. Susanne Kuger

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (7): Das Forschungsdatenzentrum des Deutschen Jugendinstituts

INTERVIEW mit Dr. Susanne Kuger, Leiterin der DJI-Abteilung Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden und verantwortlich für das Forschungsdatenzentrum des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Das Deutsche Jugendinstitut führt als außeruniversitäres Forschungsinstitut seit 1988 regelmäßig empirische Studien zum Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie zu Lebenslagen von Erwachsenen und Familien durch. Das zurzeit mit 1,5 Stellen ausgestattete FDZ soll perspektivisch so weiterentwickelt werden, dass unter anderem Daten aus der amtlichen Statistik an die Datensätze der großen DJI-Studien gekoppelt werden können. Mit Susanne Kuger sprachen wir über die Ausbaupläne des FDZ und darüber, wie wichtig und fruchtbar Interdisziplinarität in den Bildungswissenschaften ist. Weiterlesen

Wie Bildungsstatistiken für die Forschung nutzbar gemacht werden können

foto Professor Dr. em. Horst Weishaupt

Praktische Hinweise zum Umgang mit dem Datenangebot der Schulstatistik

Nachnutzung von Forschungsdaten (1)

DAS WORT HAT Professor Dr. em. Horst Weishaupt, ehemaliger Leiter der DIPF-Arbeitseinheit Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens und Mitherausgeber des alle zwei Jahre erscheinenden Bildungsberichts „Bildung in Deutschland“. In seinem Beitrag stellt er Potenzial und Hürden der Schulstatistiken dar und zeigt auf, wie eine Verknüpfung von Daten aus den Schulstatistiken mit anderen statistischen Angeboten die Bearbeitung spannender Forschungsfragen ermöglicht. Weiterlesen

Soziale Herkunft und Bildungswege in den biografischen Interviews des Archivs „Deutsches Gedächtnis“

Foto Almut Leh

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (6): Das Archiv „Deutsches Gedächtnis“

Interviews, Autobiographien, Familienchroniken, Tagebücher und Briefsammlungen – das Archiv „Deutsches Gedächtnis“ sammelt Erinnerungszeugnisse unterschiedlicher Menschen, die einen Bezug zu gesellschaftspolitischen Ereignissen in Deutschland haben. Grundstock des Archivs am Institut für Geschichte und Biografie der Fernuniversität in Hagen bilden Interviews aus den frühen 1980er Jahren, die im Rahmen von zeitgeschichtlichen Forschungsprojekten des Instituts und seiner Vorläuferprojekte geführt wurden. Über die institutseigene Forschung hinaus sammelt das Archiv biographische Interviews aus Forschungen Dritter, die ihre Sammlungen dem Archiv zur weiteren wissenschaftlichen Nutzung überlassen haben. Wir sprechen mit der Leiterin des Archivs „Deutsches Gedächtnis“, Dr. Almut Leh, über den Bestand, seine Bedeutung für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung und die Potenziale, die vor allem das audiovisuelle Material des Archivs in Zeiten fortschreitender Digitalisierung in sich birgt. Weiterlesen