Hochschulkampagne Ost soll Zahl der Studienanfänger an ostdeutschen Hochschulen steigern

Die Bevölkerungsentwicklung fordert Experten in Hochschulpolitik und Hochschulmarketing zu neuen Maßnahmen heraus. Laut Prognosen wird die Zahl der der Studienberechtigten in Westdeutschland künftig stark steigen und vorhandene Kapazitäten überfordern, in Ostdeutschland zeichnet sich bereits jetzt ein Rückgang der Studienanfängerzahlen ab. Ziel ist es, mittels der Hochschulkampagne Ost westdeutsche Studienanfänger zum Studium in den ostdeutschen Bundesländern zu bewegen. Fachlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Hochschulforschung HoF der Universität Halle Wittenberg , dabei sollen potenzielle Zielgruppen mit geeigneten Argumenten angesprochen werden.

Hintergründe, Studien zum Studienwahlverhalten, Analysen, Prognosen und Werbemaßnahmen werden auf der Informationsplattform Hochschulkampagne – Studieren in Ostdeutschland zusammengetragen. Versammelt werden länderübergreifende Kampagnen, Kampagnen zur Studienwerbung der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie hochschulspezifische Werbekampagenen.

Vor diesem Hintergrund und angesichts des Hochschulpakts 2020 (siehe auch hier) haben die Kultusministerien der ostdeutschen Bundesländer eine Imagekampagne zum Studieren an ostdeutschen Hochschulen gestartet: „Studieren in Fernost“ , um – wie es in einer Studie des HIS heißt – die „im Gegensatz zu Westdeutschland mit der Hochschulregion Ostdeutschland assoziierte fehlende geografisch-mentale Heimatnähe, das weitgehend fehlende gute Image der Hochschulen sowie die als nur gering unterstellte Attraktivität seiner Hochschulorte“ zu überwinden.

Dafür soll die Kampagne die nötige Aufmerksamkeit und eine positivere Einstellung wecken, um sodann die potentiellen Studierenden mit Informationen und überzeugenden Argumenten für bessere Studienbedingungen zur Wahl eines Studiums in Ostdeutschland zu bewegen.
Der Internetauftritt der Kampagne im Blog-Design, die nach Medienberichten 10 Millionen Euro gekostet haben soll, vermittelt auf den ersten Blick allerdings einen sehr schrillen, teils irreführenden, teils sinnfreien Eindruck, was bestätigt wird von einer – allerdings nicht repräsentativen – Umfrage unter Abiturienten. Auch auf der Plattform selbst wird kontrovers über deren Qualität diskutiert.

Nicht übersehen werden sollte allerdings, dass die Seite bereits sachliche Informationen über die einzelnen Hochschulen bietet. So gibt es über eine Google-Karte navigierbare Darstellung einzelner Hochschulen, entsprechende Werbefilme sollen noch folgen. Eine Studiensuchmaschine wird derzeit bei SchülerVZ getestet, und soll ab 23.4. dann auf dem Blog selbst benutzbar sein. Auf die weitere Entwicklung und Akzeptanz des schrägen Internetauftritts darf man jedenfalls gespannt sein.

Informationen für Studieninteressierte gibt es natürlich auch beim Deutschen Bildungsserver, insbesondere eine umfassende Zusammenstellung von Studien- und Hochschulführern im Internet.

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