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Bologna-Reform weiterentwickeln!

Bei einem Gespräch der Bundesbildungsministerin, Annette Schavan, mit Vertretern des Aktionsbündnisses Bildungsstreik, Studentenvertretern und mit hochrangigen Repräsentanten des deutschen Hochschulsystems wurde am gestrigen Dienstag beraten, welche Korrekturen an der Bologna-Reform vorgenommen werden müssen.
„Wichtige Punkte in der Diskussion waren die Erfahrungen der Studierenden mit der Mobilität sowohl innerhalb Deutschlands als auch international, die Übergänge vom Bachelor zum Master sowie der Wert des Bachelor für den Berufseinstieg.“
Ob und wie weit diese Annäherung reicht, wird sich vielleicht auch in den nächsten Tagen auf dem bundesweiten Treffen zur Planung des weiteren Bildungsprotests vom 10.–12.07. in Bonn zeigen.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Gutachten „Jugendliche ohne Berufsabschluss“ vorgestellt!

Das im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erstellte Gutachten „Jugendliche ohne Berufsabschluss – Handlungsempfehlungen für die berufliche Bildung“ stellt fest, dass der Anteil der Jugendlichen ohne Berufsabschluss seit vielen Jahren fast unverändert bei rund 15 % liegt.
Das Problem kann einerseits an persönlichen Gründen der Jugendlichen festgemacht werden, andererseits war die Zahl der Ausbildungsplätze in den letzten Jahren viel zu niedrig. Die aktuelle Wirtschaftskrise birgt zudem die Gefahr, dass es zu einem stärkeren Einbruch des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots kommen kann, was die Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärfen würde.
Die Autoren schlagen unter anderem die Einrichtung von Mentorensystemen in allen Kommunen in Kombination mit einem regionalen Übergangsmanagement vor, um die sich verschärfenden Probleme besser in den Griff zu bekommen.

Die Pressemitteilung des BIBB findet sich hier.

OECD-Studie „Equally prepared for life? How 15-year-old boys and girls perform in school“ vorgestellt

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in Paris die Studie „Equally prepared for life? How 15-year-old boys and girls perform in school“, die sich auf Daten aus den PISA-Erhebungen und andern OECD-Studien stützt, vorgestellt.
Danach nehmen Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Laufe der Schulkarriere zu. Dies ist auch die Folge geschlechtsspezifischer Vorurteile. „Der Bericht zeigt auch, dass Lehrkräfte deutlich mehr für die Gleichberechtigung der Geschlechter tun können. Sie brauchen dazu aber auch die Unterstützung aus der Gesellschaft.“

Pressemitteilung zur Studie
Die Studie im PDF-Format findet sich hier.

Studie „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“ vorgestellt!

Am gestrigen Montag hat eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzte Expertenkommission zur Medienbildung die Studie „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“ vorgestellt.
„Medienbildung wird in dem Bericht als unverzichtbarer Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung, die gesellschaftliche Teilhabe und die Beschäftigungsfähigkeit verstanden.“ Der Bericht „soll einen Orientierungsrahmen für die Medienbildung geben“ und schlägt eine Initiative des Bundes in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern zur Medienbildung in der Ausbildung vor. Den Experten ist aber wichtig, dass neben der schulischen Medienbildung auch die außerschulische Medienbildung gestärkt wird und das sich beide Bereiche stärker vernetzen. Bibliotheken sind an dieser Stelle, wie ich einmal mehr meine, ebenfalls aktiv einzubeziehen.

Vollständige Pressemitteilung des BMBF hier.

Fortsetzung und Vertiefung des Bologna-Prozesses beschlossen!

Der 1999 gestartete Bologna-Prozess, der zum Ziel hat, die Integration Europas durch die Einführung eines gestuften Studiensystems aus Bachelor und Master mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen, die Einführung und Verbesserung der Qualitätssicherung sowie die Steigerung der Mobilität im Hochschulbereich zu entwickeln, soll nach der von den 46 beteiligten Staaten auf der gestern im belgischen Leuven beendeten Ministerkonferenz vereinbarten Ziele die Modernisierung der Hochschulen und die Formung eines europäischen Hochschulraums weiter fortgesetzt und vertieft werden.
Ein zentraler Ansatz zur erfolgreichen zukünftigen Umsetzung des Bologna-Prozesses ist die Weiterentwicklung der Curricula und damit in Zusammenhang stehend auch die Qualität der Lehre. Weiterhin soll das Ziel verfolgt werden, die Mobilität der Studierenden und des akademischem Personals zu erhöhen. Neu ist die Betonung der sozialen Dimension. Jedes beteiligte Land soll quantifizierbare Ziele für die Teilnahme an der Hochschulbildung und eine stärkere Teilhabe bislang unterrepräsentierter Gruppen erarbeiten.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Weitere Informationen zum Bologna-Prozess auf der Homepage des BMBF
Europäische Homepage zum Bologna-Prozess und zur Herstellung eines europäischen Hochschulraums
Homepage zur Ministerkonferenz in Leuven und Louvain-la-Neuve
Abschlusskommuniqué der Ministerkonferenz

Stand der Kindertagesbetreuung in Deutschland

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat sich in einer Pressemitteilung zum Stand der Kinderbetreuung in Deutschland geäußert.
Der vom Bundeskabinett am 11.03.2009 beschlossene Bericht zum Tagesbetreuungsausbaugesetz zeigt, dass zwar ein Zuwachs im Betreuungsangebote für unter Dreijährige erkennbar ist, dass allerdings aber auch noch nicht genug Plätze vorhanden sind.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Qualifizierung von Tagespflegekräften. Dazu kooperieren Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit in der Einführung eines einheitlichen Gütesiegels.
Weitere Informationen zum Bericht und zum Gütesiegel sind auch hier zu finden.

Ergebnisse der 325. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz am 05. und 06.03.2009 in Stralsund

Unter dem Vorsitz des derzeitigen Präsidenten, Minister Henry Tesch, fand die 325. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz statt.
In der Stralsunder Erklärung haben sich die Kultusminister zum Wettbewerbsföderalismus in der Rekrutierung von Lehrkräften bekannt. Die Verpflichtung zu einer vertrauensvollen Abstimmung beinhaltet keineswegs den Verzicht auf die Möglichkeit von Abwerbemaßnahmen. Programme zum Einsatz von Quer- und Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf werden nicht als Ersatz für die reguläre Ausbildung von Lehrkräften gesehen. Doch wie kann sich jedes einzelne Bundesland im Wettbewerb um Kehrkräfte behaupten, um ihren Bedarf zu decken.
Im Vorfeld der Kultusministerkonferenz hat Lisa Becker in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) für eine leistungsbezogene Vergütung von Lehrern plädiert. Handelt es sich hierbei um den Weg den die Kultusminister gehen müssen? Leistungsbezogene Vergütung soll dabei aber auch den Effekt haben, die Unterrichtsqualität zu verbessern. Doch wird bei solchen wettbewerbsorientierten Modellen eigentlich noch an die nochmalige Erhöhung der Belastung von Lehrkräften gedacht?

Reform der Hochschulzulassung in bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen

Die Neuregelung der Studienplatzvergabe in bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen, die im Juli 2004 beschlossen wurde, ermöglicht es den Hochschulen 60 % ihrer Studienplätze selbst zu vergeben. Dieses Verfahren wird seit dem Wintersemester 2005/06 angewandt. Die Vergabe der weiteren Studienplätze erfolgt über die von den Ländern durch Staatsvertrag errichtete Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gab gestern bekannt, dass nunmehr eine Einigung zur weiteren Verbesserung des Verfahren erreicht wurde. Die Pressemitteilung zu den beschlossenen Eckpunkten findet sich hier.

Arbeitgeber sollen Top-Mitarbeiter als Hilfslehrer freistellen!

Bundesbildungsministerin Schavan hat vorgeschlagen, die besten Mitarbeiter von Unternehmen in Schulen unterrichten zu lassen, um den aktuellen Lehrermangel zu beheben.
Als Mittel zur Behebung des Lehrermangels wurde dieser Vorschlag sowohl von Arbeitgeberseite, als auch vom Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Henry Tesch (CDU), für ungeeignet befunden.
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Ludwig Eckinger, befürchtet gar, dass „Top-Ingenieure als Laien in der Schule ins offene Messer rennen“. Denn auch die pädagogisch vorgebildeten Lehrer sind ausgebrannt und überfordert. Auf der Fachtagung „Auf den Lehrer kommt es an“, die vor wenigen Tagen in Trier stattgefunden hat, verwies der Frankfurter Erziehungswissenschaftler, Prof. Udo Rauin, auf die Ergebnisse seiner Längsschnittstudie, die festgestellt hat, dass gut ein Viertel der Lehrer ausgebrannt sind, ein weiteres Viertel ist auf dem Weg dorthin, eine weitere Gruppe versucht Überforderungen zu umgehen, indem sie ihre Kräfte nur sehr sparsam einsetzt, und das letzte gute Viertel engagiert sich und hat Freude bei der Arbeit. Die Studie hat auch gezeigt, dass das Problem schon am Beginn der Ausbildung zum Lehrer im Studium seinen Anfang nimmt.
Statt vermeintlich schnelle Lösungen des komplexen Problems durch den Einsatz von pädagogisch ungelerntem Personal erzwingen zu wollen, sind Strategien gefragt, die mittel- bis langfristig sowohl das Problem Quantität (Lehrermangel) wie auch das Problem Qualität (Berufsverständnis) lösen können.

Artikel im Spiegel zum Thema
Artikel im Focus zum Thema
Artikel zur Fachtagung „Auf den Lehrer kommt es an“ im Deutschlandfunk

Ergebnisse der Iglu-E 2006 veröffentlicht!

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet wie einige andere Zeitungen über die Präsentation der Ergebnisse der IGLU-E-Studie 2006.
Festgestellt werden kann eine erhebliche Verbesserung der meisten deutschen Schulen. „Insgesamt sind die Länder in ihren Leistungen dichter zusammengerückt und bewegen sich alle oberhalb des EU und des OECD-Durchschnitts.“ Knapper Sieger im Ländervergleich wurde Thüringen vor Bayern.

Stellungnahme der Kultusministerkonferenz zu den Ergebnissen des Ländervergleichs von IGLU 2006-E