Drohender Fachkräfteengpass in einer älter werdenden Gesellschaft, die zunehmende Akademisierung von Bildungswegen sowie wachsende Passungsprobleme bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen – vor diesem Hintergrund gilt es, die Attraktivität der beruflichen Bildung zu erhalten und zu stärken. Dabei fällt dem Faktor „Qualität der beruflichen Bildung“ und der Frage, wie diese gesichert und entwickelt werden kann, eine zentrale Rolle zu. Auf dieser Grundlage richtet die Deutsche Referenzstelle für Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung (DEQA-VET) am 1. Oktober 2014 in Bonn am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ihre 6. Jahresfachtagung aus. Unter dem Titel „Attraktivität der beruflichen Bildung durch Qualitätssicherung“ lädt sie Praktiker, Experten und weitere Akteure der beruflichen Bildung zum Diskurs ein. Die Teilnahme ist gebührenfrei und die Anmeldung online möglich.
Weil ich wieder „Drohender Fachkräfteengpass“ lese. Ich persönlich frage immer: Wie soll es Fachkräfte geben, wenn diese nicht gewillt sind, die jungen Leute auszubilden und zu Fachkräften zu machen? Ich sehe das immer wieder und ich selbst durfte es auch schon spüren. Man schreit nach Fachkräften, bildet aber keine aus. „Wir suchen jemanden in Ihrem Alter (18) mit mehr Berufserfahrung.“ war nur einer der Sätze die mich stutzig gemacht haben. Wie soll ein 18-jähriger oder eine 18-jährige mindestens 3 Jahre volle Berufserfahrung haben?
Es ist nicht nur die Akademisierung von Berufswegen, es liegt auch daran, dass die Auszubildenden am besten schon 3 Jahre Berufserfahrung haben, die sie teils gar nicht haben können. Die Arbeitgeber verlangen immer mehr und wollen die jungen Leute nicht mehr zu Fachkräften ausbilden, da es sie zu viel Zeit und Arbeit kostet. Aber wo sollen die Fachkräfte denn sonst her kommen?
Oftmals sollte weniger auf Qualitätsstandards geachtet werden. Viele Bildungsanbieter sind auf dem Papier qualifiziert, aber wie sieht es mit der Bezahlung der Lehrkräfte aus? Wie spontan kann Bildung heute noch sein und sich kurzfristig auf die Bedürfnisse der Lernenden einstellen? Hier sehe ich die Problematik einer Überregulierung, welche viel Geld verschlingt, welches ein Bildungsinstitut erstmal wieder erwirtschaften muss. Dies geht dann wieder zu lasten der Lehrkräfte, die teilweise zu Honoraren arbeiten, die eigentlich dem Mindestlohn gleichkommen.
Viele Grüße
Michael Büchler