Nach dem Ländervergleich 2009 zu den sprachlichen Kompetenzen in der Sekundarstufe I stehen mit dem Bericht zum Ländervergleich in der Grundschule erstmalig differenzierte Informationen über den Erfolg des Deutsch- und Mathematikunterrichts im Primarbereich zur Verfügung.
„Die Ergebnisse des Ländervergleichs belegen einen hohen Leistungsstand der Grundschülerinnen und -schüler, die zu einem überwiegenden Teil die für die Grundschule gesetzten Leistungserwartungen erfüllen oder sogar übertreffen. Dies ist auch auf die engagierte Arbeit der Lehrkräfte zurückzuführen, für die ich mich im Namen der Kultusministerkonferenz herzlich bedanke. Deutlich wird aber auch, dass eine je nach Land unterschiedlich große Gruppe von Schülerinnen und Schülern einer gezielten Förderung bedarf, um das Leistungspotenzial besser auszuschöpfen“, erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Senator Ties Rabe.
Wichtige Erkenntnisse aus der Studie sind u.a.:
- Die Mindeststandards im Bereich Lesen werden von ca. 88%, im Zuhören von ca. 93%, in Orthografie von ca. 87% und in Mathematik von rund 88% der Schülerinnen und Schüler erreicht.
- Deutschlandweit werden die Regelstandards der Kultusministerkonferenz im Bereich Lesen von ca. 67%, im Zuhören von ca. 74%, in Orthografie von ca. 64% und in Mathematik von rund 68% der Schülerinnen und Schüler erreicht.
- Der Anteil der leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler, die die Regelstandards übertreffen, liegt in diesen Bereichen bei ca. 40%.
- Im Bereich Lesen erreichen die Schülerinnen und Schüler in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein überdurchschnittliches Niveau, im Bereich Zuhören die Schülerinnen und Schüler in Bayern.
- Im Bereich Mathematik erreichen die Schülerinnen und Schüler in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg mittlere Kompetenzstände, die signifikant über dem deutschen Mittelwert liegen
In der ausführlichen Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz zur heute der Öffentlichkeit vorgestellten Studie werden zentrale Befunde, bildungspolitische Folgerungen aus den Ergebnissen und auch die Rahmenbedingungen und das Forschungsdesign der Studie vorgestellt.
Auf der Internetseite des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) steht die komplette Studie als PDF-Dokument mit 300 Seiten und eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse (PDF-Dokument, 26 Seiten) zur Verfügung.
Ohne mir jetzt die gesamte Studie durchgelesen zu haben, kann man doch folgendes festhalten: Der Informationsgehalt an deutschen Schulen wird immer höher und es fängt ja schon bei den Kleinen an. Einerseits ist es zwar nicht verkehrt, schon in jungen Jahren ein gewisses Wissen zu vermitteln, andererseits sehe ich hier irgendwann die Grenze zum „kindlichen Lernen“ überschritten. Fremdsprachen z.B. sollte man doch erst lernen, wenn man die Muttersprache richtig beherrscht.
Ich sehe das auch so. Kinder werden mittlerweile an Ihre Leistungsgrenzen getrieben. Dazu gehören zum einen die Ganztagsschulen, aber auch das zunehmende Maß an außerschulischen Aktivitäten.
Kinder sind einem zunehmenden Leistungsdruck ausgesetzt. Um das zu lindern sollte die Möglichkeit geschaffen werden Freizeit und Bildung zu vereinbaren.