Das Redaktionsteam des Deutschen Bildungsservers stellt sich vor.
Renate Tilgner ist Wissenschaftliche Dokumentarin und studierte Europäische Ethnologie, Amerikanistik und Germanistik an den Universitäten Frankfurt am Main und Marburg. Sie ist redaktionell für zwei Themengebiete verantwortlich: Hochschulbildung, Berufsbildung.
Wann bist Du zum Team des Deutschen Bildungsservers gestoßen?
In Etappen. 2001 absolvierte ich ein Praktikum, später war ich in freier Mitarbeit tätig bis ich Ende 2003 den Redaktionsbereich Hochschulbildung respektive 2005 den Bereich Berufsbildung übernahm.
Wie bist Du zu diesen beiden Themengebieten gekommen? Was interessiert Dich persönlich daran?
Anfangs arbeitete ich in verschiedenen Redaktionsbereichen mit. Die Inhalte konnte ich teils selbst mit auswählen und gewann so Einblick in verschiedene Themen. Die Übernahme der beiden Redaktionsbereiche ergab sich auch aus Interessensschwerpunkten. Aufgrund bildungspolitischer Entwicklungen, die zu einer Annäherung zwischen Hochschulbildung und Berufsbildung geführt haben, hat sich die Kombination – Stichwort „Durchlässigkeit“ – letztlich als günstig erwiesen.
Haben sich die Themen in der Hochschulbildung in den letzten Jahren verändert? Gibt es eine Art Entwicklungslinie?
Die bekanntermaßen gravierendsten Veränderungen für die deutsche Hochschullandschaft brachte die Einführung einer gestuften Studienstruktur mit Bachelor- und Master-Studiengängen mit sich – als Folge eines Beschlusses der europäischen Bildungsminister von 1999 in Bologna zur Vereinheitlichung der europäischen Hochschulstrukturen. Ein Ziel im sogenannten Bologna-Prozess ist die verstärkte Ausrichtung von Studiengängen auf nachfolgende Beschäftigung und Berufstätigkeit. Damit korrespondieren auf nationaler Ebene Neuerungen wie das berufsbegleitende Studieren oder das Studieren ohne Abitur. Ein Streben nach Wirtschaftlichkeit und Effizienz im Hochschulwesen allgemein zeigt sich auch bei anderen Reformen jüngerer Zeit; zum Beispiel die Einführung wettbewerbsorientierter Hochschulsteuerungsmodelle oder die Exzellenzförderung. Die Einführung allgemeiner Studiengebühren war hingegen nicht von Bestand.
Und wie verhält es sich bei der Berufsbildung?
In der Berufsbildung gab es noch vor einigen Jahren einen gravierenden Mangel an Ausbildungsplätzen. Die vorherrschende Themen waren etwa die Schaffung von Ausbildungsplätzen oder die Reformbedürftigkeit des dualen Systems. Mittlerweile wird über Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels nachgedacht, um einem Mangel an Auszubildenden entgegenzuwirken. Und es werden verstärkt Ausbildungsangebote für spezielle Zielgruppen konzipiert. Die vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit in Ländern mit dualer Berufsausbildung hat ihr zu höherem Ansehen verholfen und zu Initiativen von deutscher Seite geführt, mit Partnern im Ausland Ausbildungsprojekte durchzuführen.
Das aktuelle Thema heute ist die Digitalisierung im Bildungswesen. Dieser Prozess wird in beiden Bereichen umfangreiche Veränderungen bewirken.,
Haben sich deine Aufgaben – oder die Aufgabe des Deutschen Bildungsservers – in den letzten Jahren verändert?
Anfangs ging es um den Auf- und Ausbau eines umfassenden Informationssystems, mittlerweile sind passgenaue Selektion und stete Aktualisierung erforderlich um ein übersichtliches Angebot zu liefern. Neue Kommunikationswege und-formen müssen wir auch erproben um festzustellen, ob sie sich für unsere Aufgaben eignen. Das reicht von Blogs und Wikis über einen eigenen Kanal bei Youtube bis zu Twitter und Facebook.
Melden die Nutzer/-innen manchmal etwas zurück?
Viele bedanken sich für Hinweise, die für Ihre Arbeit nützlich sind. Häufig werden wir auch darum gebeten Informationen zu veröffentlichen, sei es eine Ausschreibung oder ein eigenes Projekt, da gibt es eine große Bandbreite
Was wünschst Du dem Deutschen Bildungsserver zum 20. Geburtstag?
Alles Gute für die Zukunft und den Weg dorthin!