Außerschulische und informelle Lernorte für Kinder und Jugendliche

Audio-Linkempfehlungen zum Bildungspolitischen Forum 2023

Am 26. September 2023 findet in Berlin das jährliche Bildungspolitische Forum des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale statt, dieses Mal zum Thema „Außerschulische und informelle Lernorte für Kinder und Jugendliche“ . Christine Schumann hat aus dem fast gleichnamigen Dossier des Deutschen Bildungsservers „Außerschulische Bildung und Lernorte für Kinder und Jugendliche“ interessante Linkempfehlungen zusammengestellt – für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch für Menschen aus der Bildungspraxis.

Lesefassung

Guten Tag und herzlich willkommen bei Bildung auf die Ohren, dem Podcast des Deutschen Bildungsservers. Mein Name ist Christine Schumann.

Wenn wir an Lernen und Bildung denken, fallen uns meist Schule, Universitäten, Akademien oder – im Falle der beruflichen Bildung – Unternehmen ein. Gelernt wird aber auch in Sport- und Musikvereinen, in Jugendzentren, in Museen oder in der Natur – also an außerschulischen und informellen Lernorten. Welche Bedeutung solche Lernorte für die Bildung von Kindern und Jugendlichen haben, das ist das Thema des Bildungspolitischen Forums am 26. September 2023 in Berlin. Ausgerichtet wird es wie jedes Jahr vom Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale, einem Zusammenschluss von 25 verschiedenen Instituten.

In zwei Keynotes und fünf Foren beschäftigen sich die Bildungswissenschaftler*innen unterschiedlichster Disziplinen also mit außerschulischen und informellen Lernorten und ihrer Bedeutung für Kinder und Jugendliche. Es geht um eine Verknüpfung informeller Lernorte mit Schule, und unter welchen Bedingungen Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Stellen erfolgreich umgesetzt werden können. Es geht um Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe, die das non-formale Lernen auch und gerade in der kulturellen Bildung ermöglichen kann. Und es geht um Leseförderung und familiäre Lernwelten zum Beispiel beim Thema Spracherwerb. Auch traditionelle außerschulische Lernorte wie Forschungsmuseen, Schülerlabore und Schülerforschungszentren werden genauer unter die Lupe genommen und auf ihre Gelingensbedingungen hin untersucht.

Beim Deutschen Bildungsserver haben wir uns mit außerschulischen und informellen Lernorten beschäftigt und Andrea Völkerling, die für die Elementarbildung und Sozialpädagogik verantwortliche Redakteurin, hat dazu ein umfangreiches Dossier zusammengestellt. Es heißt „Außerschulische Bildung und Lernorte für Kinder und Jugendliche“ und bietet einen Überblick über die vielfältigen Informationen, die zu diesem Thema im Deutschen Bildungsserver zu finden sind.

Aus dieser Sammlung haben wir exemplarisch interessante Projekte zu non-formalen Lernorten u.a. aus der kulturellen Bildung, der politischen Bildung, der Umweltbildung, der MINT-Bildung und der Bildung im digitalen Raum ausgesucht, die es sich anzuschauen lohnt:

Zum Beispiel zum Thema Leseförderung in der Familie, die natürlich auch ein informeller Lernort ist. Bei Lesen in Deutschland, unserem Portal zur Leseförderung, gibt es dazu eine ganze Rubrik, in der erfolgreiche Initiativen, praxisorientierte Handreichungen, hilfreiche Broschüren und klasse Buchtipps für das Lesen und Vorlesen in der Familie vorgestellt werden.

Schülerlabore und Schülerforschungszentren sind Orte, an denen sich Akteure aus Forschung und Entwicklung mit interessierten Schülerinnen und Schülern austauschen. Die Angebote – übrigens meist aus dem naturwissenschaftlichen Bereich – setzen auf das eigenständige Forschen und Experimentieren. Wo es welche Schülerlabore gibt, zeigt der Schülerlabor-Atlas. Er bietet eine Suche nach Schülerlaboren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol.

Auch auf einem Bauernhof kann man lernen! Vor allem wenn er sich der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof angeschlossen hat. Die BAGLOB ist ein Zusammenschluss von pädagogisch arbeitenden Personen, Initiativen und Organisationen, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den landwirtschaftlichen Alltag und die Entstehung und Verarbeitung von Lebensmitteln für Kinder und Jugendliche erlebbar zu machen. Ein wirklich spannender außerschulischer Lernort, bei dem im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung eng mit Schulen und Kindergärten kooperiert wird. Auch hier gibt übrigens eine Karte Auskunft, wo diese Bauernhöfe liegen.

Vom physischen Lernort geht’s jetzt zum digitalen Lernraum, und zwar zu einem Kidditorial des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Das multimediale Angebot hält neben wirklich gut gemachten Informationshappen auch Spiele bereit und bringt Kindern August Macke und seine Welt der Farben auf spielerische Weise nah; man erfährt was über seine Liebe, seine Malerfreunde und kann seine berühmten Bilder in ganz anderen Farben ausmalen. Wirklich gelungen!

Und wenn Sie sich für Projekte der außerschulischen Jugendbildung interessieren, die von Bund und Ländern in den letzten Jahrzehnten gefördert wurden, empfehle ich einen Blick in die Projektedatenbank des Innovationsportals. Dort sind – ab 1962 – 168 Projekte dokumentiert.

Auch im Fachportal Pädagogik wird man zum Thema des Bildungspolitischen Forums 2023 fündig, und zwar in der Nachweisdatenbank zu abgeschlossenen Promotionen und Habilitationen mit Bildungskontext an deutschen Hochschulen, der ProHaBil. Dort finden sich seit 1998 64 Promotionen und eine Habilitation zum Schlagwort zu wirklich außerordentlich viel verschiedenen außerschulischen Lernorten.

Alle Empfehlungen und noch viel mehr finden Sie beim Deutschen Bildungsserver im Dossier „Außerschulische Bildung und Lernorte für Kinder und Jugendliche“.

Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal!

Dieser Podcast steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Christine Schumann für Deutscher Bildungsserver



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