Der geplante Bildungsgipfel am 22. Oktober 2008 in Dresden muss auch ein Weiterbildungsgipfel werden! Das fordert ein breites Bündnis von Unternehmen und Verbänden der Weiterbildungsbranche zum Auftakt des Deutschen Weiterbildungstages 2008. Wir fordern Bund, Länder und Kommunen auf, einen „Weiterbildungspakt“ zu schließen und die allgemeine, kulturelle und berufliche Weiterbildung finanziell und organisatorisch zu stärken. Im Unterschied zu schulischer oder Hochschulbildung, so die Veranstalter bei der offiziellen Auftaktveranstaltung, habe Weiterbildung nicht den ihr entsprechenden Stellenwert in Politik und Gesellschaft. Dabei sei Weiterbildung der mit Abstand längste Bildungsabschnitt im Leben.
Internetseite Deutscher Weiterbildungstag
Internetseite Bildungsgipfel 2008
Kategorie: Für die Praxis
Hier greifen wir mit unseren Beiträgen aktuelle Bildungsdebatten aus allen Bildungsthemen auf, leuchten Rahmenbedingungen neuer Entwicklungen aus und lassen Fachleute zu Wort kommen – angefangen bei der Elementarbildung über die Berufs- und Erwachsenenbildung bis hin zur Sozialpädagogik.
2. Deutscher Weiterbildungstag am 26.09.08 – Überblick über die Veranstaltungen
Am 26.09.08 wird der Deutsche Weiterbildungstag jetzt zum zweiten Mal begangen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Bildung ist Zukunft“ steht.
Mit zahlreichen Aktionen, Messen, Beratungsangeboten und Einführungsveranstaltungen wird bundesweit dezentral das Thema Bildung und Weiterbildung an vielen Orten präsentiert.
Auf dem Internetportal zum Deutschen Weiterbildungstag steht ein ausführliches Verzeichnis aller geplanten Aktivitäten zur Verfügung.
8 Thesen zum Weiterbildungstag 2008 – Was Weiterbildung alles leisten soll
Anlässlich des am 26.9.2008 stattfindenden Deutschen Weiterbildungstages haben die Veranstalter und die Kooperationspartner des Weiterbildungstages 8 Thesen zum Weiterbildungstag 2008 formuliert und dadurch die besondere Bedeutung der Weiterbildung noch einmal hervorgehoben.
Es wird in diesen Thesen herausgestellt, dass die Weiterbildung einen wesentlichen Beitrag leistet zur Mündigkeit und Demokratiefähigkeit von Bürgerinnen und Bürgern, dass sie Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet und die Wettbewerbsfähigkeit des Einzelnen in den derzeitigen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen erhöht.
Man kann sagen es werden hohe Erwartungen an die Weiterbildung gestellt, soll sie doch den Einzelnen befähigen besser mit den vielfältigen Anforderungen des modernen Lebens zurecht zu kommen.
Auf welche Weise kann und tut sie das?
Der Autor Thomas Philipp M.A. beispielsweise lotet in seinem Text Identität und Bildung – Zur Kompetenzentwicklung von Erwachsenen im Zeichen gesellschaftlicher Umbrüche (37 Seiten, 2007) das Zusammenwirken von Bildung und Identität in seinen verschiedenen Dimensionen aus.
Er geht dabei davon aus, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen es dem Individuum zunehmend schwerer machen sich zu verorten und die eigene Identität zu definieren. Zugleich ist dieser selbstreflexive Umgang eine wichtige Voraussetzung, um mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen zurecht zu kommen .
Ein stärkeres „Identitätslernen“ ist daher aus seiner Sicht erforderlich und die Erwachsenenpädagogik ist herausgefordert hierfür neue Lernkonzepte zu entwickeln.
Ergebnisse des „Allensbach Familienmonitors“ vorgestellt!
Die Ergebnisse des ersten vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beim Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) in Auftrag gegebenen Familienmonitor liegen nunmehr vor.
„Die repräsentative Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung weiterhin eine Politik wünscht, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert.“
Die Bundesregierung startet zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagespflege ein Aktionsprogramm, welches die schon begonnen Ausbauanstrengungen in den Ländern und Kommunen begleiten wird.
Pressemitteilung zum „Allensbach Familienmonitor“ 2008
Ergebnisse des „Allensbach Familienmonitors“ 2008
Eine neue Führungskultur in Schulen im Blick
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) druckt heute (05.09.) unter dem Titel „Alle Macht den Schulleitern!“ einen Auszug aus dem neuen Buch („Von der Pflicht zu führen. Neun Gebote der Bildung“) von Bernhard Bueb ab, der lange Jahre das Internat Schloss Salem leitete.
Buebs zentrale These lautet, dass eine neue Führungskultur in Schulen benötigt wird, um den Bildungsnotstand in Deutschland zu beheben. Dazu müssen sich Lehrer und Eltern politisch verbünden.
Nachtrag:
Die FAZ beschäftigt sich erneut in einem Artikel mit den Ideen von Bernhard Bueb, der schon vor zwei Jahren mit „Lob der Disziplin“ für eine Erziehung zu mehr Selbstdisziplin und Verantwortung plädierte und sich gegen Erziehungsmethoden antiautoritärer Herkunft wandte..
Heute nun fasst Gesine Hindemith in der FAZ (Stellt den Lehrer in die Mitte der Debatte!) die Kernidee des neuen Buchs „Von der Pflicht zu führen“ so zusammen, dass es auf die Lehrer und ihr Berufsverständnis aber auch ihr Verständnis von Erziehung ankommt. Dieser Blick wird vielen aber verstellt durch die Aussicht auf ein sicheres verbeamtetes Berufsleben. Deswegen fordert Bueb auch die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer.
Die FAZ hat zu den Themen von Bernhard Bueb zusätzlich ein Informations- und Diskussionsforum aufgelegt, um eine Debatte über den Lehrerberuf zu initiieren.
Bundesbildungsministerium fördert Forschung zum Analphabetismus mit 30 Millionen Euro
Anlässlich des UN-Weltalphabetisierungstags 2008 sagte Michael Thielen, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, am Montag in Berlin: „Staat und Gesellschaft sind dafür verantwortlich, immer wieder Einstiege in Bildung zu eröffnen, insbesondere in einem Land, in dem Lebenschancen von Bildung abhängig sind. Wir brauchen in Deutschland eine Kultur der zweiten, dritten und vierten Chance auf Bildung.“ Mit dem Programm „Forschung und Entwicklung zur Alphabetisierung / Grundbildung Erwachsener“ leistet das Bundesministerium für Bildung und Forschung wichtige Hilfe bei der Alphabetisierung Erwachsener. Rund 30 Millionen Euro stehen bis 2012 zur Verfügung, um 27 Verbundvorhaben zu fördern. In den Verbundvorhaben haben sich Einrichtungen aus Wissenschaft und Weiterbildungspraxis zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Wege der Grundbildungsarbeit für Erwachsene zu gehen. Um den Transfer der Projekte in die Breite zu sichern, wurde am Montag in Berlin eine Website des UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) freigeschaltet.
Wissenswertes über Podcasts
Einen guten Einstieg ins Thema „Podcasting“, inbesondere dessen Einsatz in der (Hochschul-)Lehre, bietet das Dossier von e-teaching.org. Verschiedene Varianten von Podcasts sowie deren Vor- und Nachteile werden erläutert, es wird auf Produktion, Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten eingegangen, eine Sammlung von Beipielen gibt Anregungen wie sich der Podcast-Einsatz in Hochschulen realisieren lässt und es wird auf weiter führende Dokumente im Netz verwiesen.
Das in der obigen Liste nicht erwähnte Portal podcampus ist ein weiteres interessantes Beispiel für Podcasting im Hochschulbereich. Das Portal bietet „als „Schaufenster der Wissenschaft“ Beiträge, die auch für eine breitere Öffentlichkeit außerhalb der Hochschulen von Interesse sind. Aber auch für die klassische Lehre wird Podcampus weiter ausgebaut. So können die traditionellen Präsenzangebote der Hochschulen ergänzt und der Service für Studierende verbessert werden. Jeder Hochschuldozent, jeder Fachbereich, sowie Forschungs- und andere Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, Seminare oder Vorträge bei Podcampus einzustellen.“
In der Kategorie „audio by artist“ gibt es vom Podcast-Projekt „bildungstalk“ der Uni Frankfurt in mehreren Beiträgen weiter führende Informationen zum Einstieg ins Podcasting und dessen Eignung für Lehrveranstaltungen bzw. informelles Lernen.
Das Portal podcampus hat in diesem Jahr einen Podcast-Wettbewerb veranstaltet. Gewonnen hat ein Beitrag aus dem „Department für Wirtschaftspädagogik“ der Universität Paderborn. Im Rahmen der Veranstaltung “LearnLab Mediendidaktik” wurden eine Reihe von Videopodcasts produziert, unter denen auch der Gewinnerbeitrag “PowerOn und PowerOff = Medienkompetenz” ist, der mit dem Rapid Learning Award ausgezeichnet wurde.
Und schließlich noch ein Hinweis auf die Podcast University, die am 3. und 4. September an der Uni Osnabrück stattfinden wird. Am ersten Tag wird es Vorträge rund um den Einsatz von Podcasts in Schulen und Hochschulen geben. Die Schwerpunkte sollen in diesem Jahr auf die Punkte Didaktik und Strategie gesetzt werden. Am zweiten Tag werden Workshops zur Technik und zum praktischen Einsatz von Podcasts angeboten.
Nachtrag: im netbib-weblog werden weitere Beispiele für den Podcast-Einsatz in der Lehre genannt und es gibt einen Hinweis auf die Open-Source-Software virtPresenter, mit der Lehrveranstaltungen als Podcast aufbereitet werden können, das Programm bietet „Komponenten für die halb- oder vollautomatisierte Aufzeichnung und Nachbearbeitung von Lehrveranstaltungen und deren Bereitstellung an die Studierenden.“
Eckpunkte-Papier zur Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat legen heute erste Überlegungen zur Fortführung und Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative vor. Die Kernpunkte des dreiseitigen Eckpunkte-Papiers sind die Vorstellungen der Wissenschaft zur Fortsetzung der Exzellenzinitiative über das Jahr 2011 hinaus in einem weiterhin wettbewerblichen und wissenschaftsgeleiteten Verfahren.
Pressemitteilung der DFG
Eckpunktepapier
Wie Schulen hilflos mit der „Welt der Informationen“ umgehen
Wer beispielsweise in Sekretariaten großer Schulen erlebt, wie mit eingehender Post umgegangen wird, ahnt in etwa, wie sich das System Schule in der Regel insgesamt zum Rohstoff Information verhält:
Vielfach unprofessionell d. h. ohne strukturierende Vorgaben und ohne Absichten nachhaltiger Informationsspeicherung für das gesamte Lehr- und Lern-Unternehmen Schule.
Wissenschaftsrat empfiehlt systematische Verbesserung der Hochschullehre
Der Wissenschaftsrat hat in seinen „Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium“ die Situation der Hochschulen umfassend kritisiert.