Das Redaktionsteam des Deutschen Bildungsservers stellt sich vor.
Andrea Völkerling, wissenschaftliche Dokumentarin, studierte Erziehungswissenschaft in Mainz und betreut beim Deutschen Bildungsserver die Themengebiete Elementarbildung und Sozialpädagogik.
Wann bist Du zum Team des Deutschen Bildungsservers gestoßen?
Gute Frage, eigentlich mehrmals – also, das allererste Mal 2004 bei einem Praktikum, später habe ich dann ein Volontariat im DIPF absolviert und habe dabei auch beim Deutschen Bildungsserver mitgearbeitet. Schließlich habe ich Ende 2009 den Redaktionsbereich zur Elementarbildung übernommen.
Wie bist Du zu diesen beiden Themengebieten gekommen? Was interessiert Dich persönlich daran?
Ich hatte mich schon während meines Studiums mit frühpädagogischen Themen beschäftigt und konnte darauf sehr gut aufbauen. Der Redaktionsbereich Sozialpädagogik kam dann später noch dazu, was mich besonders gefreut hat – das hatte ich auch schwerpunktmäßig studiert. Die beiden Themengebiete haben mit dem sozialpädagogischen Themenfeld Jugendhilfe, zu dem die Kindertagesbetreuung rechtlich zugeordnet ist, ja eine große Schnittmenge. Es bietet sich also an, diese zusammen zu bearbeiten.
Haben sich die Themen in der Elementarbildung in den letzten Jahren verändert? Gibt es eine Art Entwicklungslinie?
Ja, es ist spannend, die Veränderungsprozesse in den beiden Themengebieten zu begleiten. Die Elementarbildung hat in den letzten Jahren immens an Bedeutung gewonnen, im öffentlichen und politischen Diskurs, und von Forschungsergebnissen erhofft man sich neue Erkenntnisse, beispielsweise im Bereich der frühkindlichen Sprachförderung. Wenn man bedenkt, dass der Kindergarten bis vor gar nicht so langer Zeit hauptsächlich als Betreuungs- und Erziehungsstätte wahrgenommen wurde – erst nach dem so genannten PISA-Schock rückte sein Bildungsauftrag in den Fokus des Interesses, Bildungspläne folgten. Nach der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im Jahr 2013 und dem damit einhergehenden massiven quantitativen Ausbau im U3-Bereich steht nun die Qualitätsdebatte im Mittelpunkt. Nicht zuletzt der Professionalisierung frühpädagogischer Fachkräfte wird dabei zentrale Bedeutung beigemessen.
Und wie verhält es sich bei der Sozialpädagogik?
In vielen Feldern der Sozialpädagogik lässt sich beobachten, wie sich ihre Rolle als Bildungsinstanz verändert. Großen Einfluss haben z.B. Entwicklungen im Schulbereich wie Ganztagsbetreuung und Inklusion – hier ist u.a. die Schulsozialarbeit gefragt. Und von gesamtgesellschaftlichen Wandlungsprozessen ist die Entwicklung der Sozialpädagogik per se nicht trennbar – Stichworte sind das Auseinanderdriften der Gesellschaft, Radikalisierungstendenzen, wie auch die Integration von Flüchtlingen. Da steht auch die Sozialpädagogik vor riesigen Herausforderungen.
Haben sich deine Aufgaben – oder die Aufgabe des Deutschen Bildungsservers – in den letzten Jahren verändert?
Wir versuchen mit unserem Angebot ja die Informationsflut im Internet zum Thema Bildung für die Nutzerinnen und Nutzer zu reduzieren, indem wir Relevantes dokumentieren, müssen aber natürlich als Redakteurinnen genauso mit der wachsenden Informationsdichte umgehen. Viele neue Informationskanäle wie Twitter etc. sind hinzugekommen. Eine fachlich fundierte Selektion wird da immer wichtiger.
Melden die Nutzer manchmal etwas zurück?
Letztens hat mir eine Fachschullehrerin für angehende Erzieher/-innen berichtet, dass sie die Informationsrecherche im DBS gezielt in ihren Unterricht einbaut. Klar, das freut einen dann. Aber auch die Rückmeldung zu etwaigen Desideraten hilft. Der direkte Austausch mit den Nutzer/-innen ist oftmals aufschlussreicher als bloße Nutzungsstatistiken.
Was wünschst Du dem Deutschen Bildungsserver zum 20. Geburtstag?
Wir arbeiten derzeit intensiv an einem umfassenden Relaunch – ich bin selbst gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird. Und mit einem moderneren und zeitgemäßen Erscheinungsbild wünsche ich ihm dann natürlich nochmal mindestens 20 Jahre 🙂