Monat: Februar 2011

Qualitätssicherung durch Bundesuniversitäten?

In einem Interview mit der Berliner Morgenpost hat die Bundesbildungsministerin Annette Schavan eine Idee aus dem letzten Jahr wieder aufgegriffen. Sie stellt fest, dass spätestens mit dem Ende der Exzellenzinitiative 2017 die Frage nach Standorten für vom Bund finanzierte Spitzenuniversitäten zu stellen ist. Gleichzeitig ermahnte sie die Länder ihren Pflichten für die Hochschulfinanzierung nachzukommen.
Als Reaktion auf dieses Interview hat Jürgen Kaube in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) eine Replik auf diese neueste Idee von Frau Schavan veröffentlicht. Nun sind bis 2017 noch sechs Jahre Zeit, aber Frau Schavan möchte wohl früh genug damit beginnen, die Leistungssteigerungen der Hochschulen zu potenzieren, um dann 2017 wirklich eine Chance auf den Titel und die Finanzierung als Bundesuniversität zu haben. Leistungssteigerung durch frühzeitigen Wettbewerb hin oder her, eine Finanzierung durch den Bund zum einzigen Allheilmittel zu machen, dient werder jetzt noch später sicherlich nicht einer qualitätsorientierten Entwicklung von Forschung und Lehre.

edutags – Social Bookmarking für Lehrkräfte

Lernobjekte und Ressourcen für das Lernen und Lehren mit digitalen Medien gibt es in einer unüberschaubaren Menge. Das Internet bietet so viel an Möglichkeiten, dass die einzelne Lehrkraft schnell den Überblick verliert – und vielfach die Suche im Web frustriert aufgibt. In der gemeinsamen Suche, Verschlagwortung und Bewertung von Webressourcen liegt eine Möglichkeit für Lehrkräfte, die passenden Materialien in der gewünschten Qualität zu finden.

Mit edutags.de begegnen der Deutsche Bildungsserver und das Duisburg Learning Lab der Universität Duisburg-Essen diesem Problem und entwickeln gemeinsam ein bedarfsgerechtes Web 2.0-Tool – ein so genanntes Social Bookmarking- bzw. Social Tagging-Tool – zur Unterstützung des kooperativen Sammelns und Ordnens von Online-Materialien. Die Anforderungen an ein solches Tool, dessen Implementierung und erste Ergebnisse aus Testszenarien werden kommende Woche im Rahmen der Didacta in Stuttgart am Messestand und im Vortrag präsentiert.

Termine Didacta 2011, Stuttgart:
Vortrag: Mittwoch, 23.02.2011, 11:00 – 12:00 Uhr, ICS, Raum C8.1
Messestand:
23.02.: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Halle 5 – A 70
24.02.: Universität Duisburg-Essen Mediendidaktik, Halle 7 – E 35

Einen ersten Eindruck vermittelt der folgende kurze Clip (Bild anklicken, Film öffnet auf neuer Webseite). Weitere Tutorials bei gibt es bei edutags.:

Screen von edutags

Replik von Prof. Eckhard Klieme und Prof. Manfred Prenzel auf die PISA-Kritik von Prof. Hans Brügelmann

In einem Gastbeitrag in der Zeit vom 13.01.2011 kritisierte Prof. Hans Brügelmann die Wirkung von PISA auf die Schulpraxis: „Pisa macht die Schulen nicht besser“. PISA habe sich zwar trotz gewisser Einschränkungen der Aussagekraft der Daten – die Kategorien, mit denen sich Daten einer derart großen Stichprobe statistisch verarbeiten lassen, seien zu grob, um die Vielfalt relevanter Bedingungen zu erfassen – als Motor für die Reformdiskussion im Schulsystem erwiesen. Wenig ergiebig seien die Befunde jedoch für diejenigen, die vor Ort mit einzelnen Schülern zu tun haben.
Am 27.01.2011 veröffentlichte die Zeit eine Replik von Prof. Eckhard Klieme, Sprecher des nationalen PISA-Konsortiums, und Prof. Manfred Prenzel: „Doch, Pisa hilft den Schulen“.