Am 8. und 9. Juni fand in Berlin die Fachtagung „eQualification – Neue Medien, neue Wege der Qualifizierung“ statt. Nach Auskunft der Veranstalter (Projektträger DLR) sollten die Potentiale der digitalen Medien zur Unterstützung struktureller Reformen in der beruflichen Bildung und neue Formen der Arbeits-, Qualifizierungs- und Kommunikationsprozesse der Fachöffentlichkeit präsentiert werden. Erfolgreiche Praxisbeispiele aus dem Förderprogramm „Neue Medien in der Bildung“ und in Folge der Bekanntmachungen von 2007 und 2008 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Erforschung und zum Einsatz digitaler Medien bzw. Web 2.0 Applikationen in der beruflichen Qualifizierung wurden hierbei vorgestellt.
Die Foliensätze der Vorträge sind online abrufbar. Der Mediendidaktiker Michael Kerres war mit einem Beitrag zum Projekt „Web 2.0 im Handwerk“ (s. auch hier) vertreten, und schließt in seinem Blog noch einige interessante Bemerkungen im Zusammenhang mit der Veranstaltung an, zum einen zu „Web 2.0 und heterarchische Organisationen“ und zum anderen zur Nähe von Web 2.0-Lernkonzepten zu den abgeschlossenen BMBF-Programmen QUEM und Lernkultur Kompetenzentwicklung.
Kategorie: Digitale Bildung
BildungsWiki: Studierende der Uni Frankfurt arbeiten mit
Das Wiki-Bildungslexikon ist nach dem erfolgreichen Pilotprojekt an der Universität Flensburg erneut als Arbeits- und Lernumgebung, diesmal in einer Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt eingesetzt worden. Die Veranstaltung mit dem Thema „Erziehungstheorien: gestern und heute“ wurde unter der Leitung von Sieglinde Jornitz als Blended-Learning-Seminar durchgeführt. In den Online-Phasen erarbeiteten die Studierenden eine Reihe erziehungswissenschaftlicher Theorien bzw. Begriffe auf der Wiki-Plattform des Deutschen Bildungsservers, so entstanden die Artikel „Mündigkeit als Erziehungsziel“, „Antipädagogik“, „Erziehender Unterricht“ und „Erziehung vom Kinde aus“.
Zur gemeinsamen Begriffsarbeit konnten die Teilnehmer/innen in einem speziell für dieses Seminar eingerichteten, nur ihnen zugänglichen Bereich arbeiten, der die gesamte Funktionalität der Wiki-Plattform zur Verfügung stellt, den Studierenden aber eine geschützte Arbeitsatmosphäre bietet, in der sie ihr Thema gemeinsam entwickeln und es die entsprechenden Feedback- und Korrekturschleifen durchlaufen lassen können. Zugleich wird der Beitrag aber immer mit Blick auf die abschließende Online-Publikation im öffentlichen Teil des Wiki-Lexikons erarbeitet, was die Studierenden motivieren soll, sich mit dem gewählten Thema intensiver auseinanderzusetzen.
Wer daran interessiert ist, die Wiki-Plattform in der beschriebenen Form als Lernumgebung in der eigenen Lehrveranstaltung einzusetzen, kann sich gerne beim Deutschen Bildungsserver eingehender darüber informieren.
Teletutorinnen bei ihrer Arbeit begleiten
Die Moderatorinnen des Onlinelernmoduls „Virtuelle Teamarbeit“ der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Hamburg werden in den kommenden vier Wochen in ihrem Blog „Virtuelle Teamarbeit“ schreiben, was sie in ihrer täglichen Moderatorinnentätigkeit so bewegt.
Dieser Blog bietet einen besonderen Einblick in den (Online-)Lehralltag, macht elearning fast ein bisschen sichtbar und kann Anregungen für die eigene Online-Unterrichtspraxis bieten.
elearningpapers Nr. 10 (2008): Offene Bildungsressourcen
In der eben erschienenen Ausgabe der eLearning Papers „elearningpapers Nr. 10: Offene Bildungsressourcen“ werden in fünf von Gast-Herausgebern ausgewählten Arbeiten die organisatorischen, sozialen, kulturellen, pädagogischen und technischen Aspekte der offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER), insbesondere der OER-Implementierung, ergründet.
Offene Bildungsressourcen (OER) sind Lern- und Lehrmaterialien, die unter Lizenzen, die die Verwendung, Veränderung und Verbreitung der einzelnen Elemente erlauben, für jedermann kostenlos angeboten werden. Die weltweite OER-Bewegung bietet mit zahlreichen nutzergenerierten Inhalten und der zugrunde liegenden Web 2.0-Technologie zahlreiche Vorteile und Chancen für Lehrkräfte, Autoren, e-Learning-Fachleute, Entwickler und Inhaltsanbieter und nicht zuletzt auch für die Lernenden.
Wissenswertes über Podcasts
Einen guten Einstieg ins Thema „Podcasting“, inbesondere dessen Einsatz in der (Hochschul-)Lehre, bietet das Dossier von e-teaching.org. Verschiedene Varianten von Podcasts sowie deren Vor- und Nachteile werden erläutert, es wird auf Produktion, Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten eingegangen, eine Sammlung von Beipielen gibt Anregungen wie sich der Podcast-Einsatz in Hochschulen realisieren lässt und es wird auf weiter führende Dokumente im Netz verwiesen.
Das in der obigen Liste nicht erwähnte Portal podcampus ist ein weiteres interessantes Beispiel für Podcasting im Hochschulbereich. Das Portal bietet „als „Schaufenster der Wissenschaft“ Beiträge, die auch für eine breitere Öffentlichkeit außerhalb der Hochschulen von Interesse sind. Aber auch für die klassische Lehre wird Podcampus weiter ausgebaut. So können die traditionellen Präsenzangebote der Hochschulen ergänzt und der Service für Studierende verbessert werden. Jeder Hochschuldozent, jeder Fachbereich, sowie Forschungs- und andere Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, Seminare oder Vorträge bei Podcampus einzustellen.“
In der Kategorie „audio by artist“ gibt es vom Podcast-Projekt „bildungstalk“ der Uni Frankfurt in mehreren Beiträgen weiter führende Informationen zum Einstieg ins Podcasting und dessen Eignung für Lehrveranstaltungen bzw. informelles Lernen.
Das Portal podcampus hat in diesem Jahr einen Podcast-Wettbewerb veranstaltet. Gewonnen hat ein Beitrag aus dem „Department für Wirtschaftspädagogik“ der Universität Paderborn. Im Rahmen der Veranstaltung “LearnLab Mediendidaktik” wurden eine Reihe von Videopodcasts produziert, unter denen auch der Gewinnerbeitrag “PowerOn und PowerOff = Medienkompetenz” ist, der mit dem Rapid Learning Award ausgezeichnet wurde.
Und schließlich noch ein Hinweis auf die Podcast University, die am 3. und 4. September an der Uni Osnabrück stattfinden wird. Am ersten Tag wird es Vorträge rund um den Einsatz von Podcasts in Schulen und Hochschulen geben. Die Schwerpunkte sollen in diesem Jahr auf die Punkte Didaktik und Strategie gesetzt werden. Am zweiten Tag werden Workshops zur Technik und zum praktischen Einsatz von Podcasts angeboten.
Nachtrag: im netbib-weblog werden weitere Beispiele für den Podcast-Einsatz in der Lehre genannt und es gibt einen Hinweis auf die Open-Source-Software virtPresenter, mit der Lehrveranstaltungen als Podcast aufbereitet werden können, das Programm bietet „Komponenten für die halb- oder vollautomatisierte Aufzeichnung und Nachbearbeitung von Lehrveranstaltungen und deren Bereitstellung an die Studierenden.“
Erfolgreiches Pilotprojekt: Artikel zu „Evaluation“ im BildungsWiki
In einem Pilotprojekt haben Studierende der Erziehungswissenschaften an der Universität Flensburg unter Leitung der e-Learning-Expertin Ricarda Reimer im Wiki-Lexikon des Deutschen Bildungsservers einen Artikel zum Thema „Evaluation“ verfasst. Im Seminar „Qualität – Evaluation – Controlling“ konnten die TeilnehmerInnen in einer speziell für dieses Seminar eingerichteten geschlossenen Umgebung arbeiten , der die gesamte Funktionalität der Wiki-Plattform zur Verfügung stellt, den Studierenden aber eine geschützte Arbeitsatmosphäre bietet, in der sie Ihr Thema gemeinsam entwickeln und es die entsprechenden Feedback- und Korrekturschleifen durchlaufen lassen können. Zugleich wird der Beitrag aber immer mit Blick auf die abschließende Veröffentlichung im allgemein zugänglichen Teil des Wiki-Lexikons erarbeitet, was die Studierenden motiviert, sich mit dem gewählten Thema intensiver auseinanderzusetzen. Aus Sicht der Dozentin und der TeilnehmerInnen war das Seminar jedenfalls ein voller Erfolg. Über die Beschäftigung mit den Seminarinhalten hinaus haben die Studierenden gelernt, wie ein Wiki funktioniert und damit in einem ihre Medienkompetenz erweitert.
Internet, Bildung und Schule
Eingeleitet durch Mandy Schiefners Hinweis auf die vom MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung im Auftrag des BMBF durchgeführte Studie Digitale Schule – wie Lehrer Angebote im Internet nutzen wurde in ihrem Blog „education & media“ vor kurzem eine sehr angeregte Diskussion über die gegenwärtigen Probleme beim Einsatz des (interaktiven) Internet in Bildungskontexten geführt. Kernpunkte dieser Diskussion um den Umgang mit neuen Medien wie Internet und Web 2.0 im Unterricht waren die Rollen, Erwartungen und Medienkompetenzen von Lehrenden und Lernenden, der Einfluss von technischer Infrastruktur und schulische wie auch politischen Rahmenbedingungen sowie die gesamtgesellschaftliche Einschätzung von Medien und deren Einsatz in der Bildung.
Als eine weitere interessante Quelle zum Thema „Internet und Bildung“ sei nochmals auf das „Themenheft: Wissen im Web“ der Zeitschrift der Deutschen UNESCO-Kommission hingewiesen.
Die behandelten Themen sind:
- Moderne Wissensgesellschaften und die Versprechen des Internets
- „Web 2.0: Strategievorschläge zur Stärkung von Bildung und Innovation in Deutschland“
Zum Bericht der Expertenkommission „Bildung mit neuen Medien“ - Wissen und Information im Zeitalter des Internets
- Bildung im Stand-by-Modus?
Zum Bildungsbegriff im Internetzeitalter - Vom Hilfsmittel zur Lernumgebung
Digitale Medien in der Schule - Niederschwelliger Zugang zu beruflicher Bildung
Welche Chancen bietet das Web 2.0? - E-Learning im Studium: Schwachstellen ausgleichen
- Informelles Lernen im Internet
Perspektiven aus lernpsychologischer Sicht - Open Access
Den Zugang zu Forschungsergebnissen fördern - Die Rolle der Bibliotheken im Internetzeitalter
- Qualitätssicherung im Netz: das Beispiel Online-Enzyklopädien (Wikipedia, Meyers Lexikon)
- Informationen finden im Netz
Der Einfluss von Suchmaschinen - „Wir brauchen nicht mehr und nicht weniger als eine neue Datenschutzkultur“
Interview mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar - Medienkompetenz als lebenslange Herausforderung
- „Wieso, im Internet ist doch alles frei?“
Copy & Paste-Mentalität unter Lernenden - Politische Bildung im Internet
- Informationstechnologie und Bildung für benachteiligte Gruppen
- „E-Inclusion“
Integration von Migranten mithilfe des Internets - E-Learning und Entwicklungszusammenarbeit
Verringerung der digitalen Kluft - Vernetzung von Kunst und Neuen Medien
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
Im Rahmen der 68. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) finden unter dem Titel Wissen im Web – Welche Rolle spielt das Internet beim Aufbau von Wissensgesellschaften?
am morgigen Donnerstag, von 17:00-19:30 im Medientheater des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe, zwei öffentliche Podiumsdiskussionen hierzu statt, von deren Ergebnissen wir in Kürze hier berichten werden.
Möglichkeiten und Grenzen des E-Learning
Annabell Preußler stellt mit ihrer Doktorarbeit „Wir evaluieren uns zu Tode: Möglichkeiten und Grenzen der Bewertung von Online-Lernen. Eine Meta-Evaluation.“ den erhöhten Lernerfolg durch E-Learnng im Vergleich zu traditionellem Lernen zur Diskussion.
Die Dissertation ist als PDF-Datei hier zu finden.
Podcast und Wissenschaft
Im Experten-Chat des Bildungsportals e-teaching gibt Anette Stöber vom Multimedia Kontor Hamburg Antworten auf Fragen rund ums Thema Podcasting. Neben einer Podcast-Typologie geht es um Chancen und Risiken des universitären Einsatzes von Podcasts, um Hochschulmarketing und die Produktion eigener Podcasts sowie um für diesen Bereich interessante Podcast-Portale. Exemplarisch sei hier die Plattform Podcampus für Beiträge aus Wissenschaft und Forschung genannt, die bis 31. Mai einen Podcast-Wettbewerb veranstaltet, dessen bisherige Einreichungen dort schon verfolgt werden können.
Addendum: Die Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation (initiiert von der FU Berlin und dem Forschungszentrum Jülich) hat in ihrem Kanal Wisskomm TV eine Sonderausgabe zum Thema Podcasting veröffentlicht, den wir dank der Creative Commons Lizenz hier im bildungsserverBlog zeigen können (wie immer der Hinweis: es dauert zwei oder drei Momente, bis der Film startet):