Wie u.a. in „Die Zeit“ berichtet, will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zukünftig bis zu 160 000 der leistungsbesten Studenten in Deutschland mit einem monatlichen Stipendium von 300 Euro fördern.
Dies sieht der Entwurf des Nationales Stipendienprogramm-Gesetz (NaStipG) vor, der am Wochenende Bundesländern und Verbänden zur Stellungnahme übersandt wurde. Finanziert werden sollen die Stipendien je zur Hälfte aus staatlichen Mitteln sowie aus Spenden von Wirtschaft und Sponsoren. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Vergabe der Stipendien ausschließlich nach Leistung und Begabung erfolgen soll. Gesellschaftliches Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sollen ebenso berücksichtigt werden, wie familiäre Herkunft oder Migrationshintergrund.
Das Modell ist an das nordrhein-westfälische Landesstipendiensystem angelehnt, welches seit einem Jahr existiert. Die Notwendigkeit eines Bundesgesetzes wird im BMBF begründet mit der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet.
Kritisch geäußert hat sich Professor Andrä Wolter von der TU Dresden in einem Interview im Informationsdienst „Böckler Impuls“ der Hans-Böckler-Stiftung. Wolter plädiert für eine deutliche Ausweitung des allgemeinen Bafögs für bedürftige Studenten, da das geplante Gesetz die Probleme der Studienfinanzierung in Deutschland nicht löse.