Der Twitter-Account des Fachportals Pädagogik wird zum zweiten Mal gekapert!
In der Woche vom 6. bis 12. Mai wird der Twitter-Account @FachportalPaed des Fachportals Pädagogik, dem Einstieg in die wissenschaftliche Fachinformation für Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik, ein weiteres Mal einer Gastmoderatorin zur Verfügung gestellt – und zwar Dr. Tanja Gabriele Baudson von der Université du Luxembourg.
Steckbrief Dr. Tanja Gabriele Baudson
Tanja Gabriele Baudson ist Psychologin und Begabungsforscherin. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind die Themen Hochbegabung, Kreativität und Intelligenz. Sie lehrt an der Université de Luxembourg und wurde vom Deutschen Hochschulverband für ihr außerordentliches Engagement als Initiatiorin und Koordinatorin des „March for Science“ in Deutschland als Hochschullehrerin des Jahres 2018 ausgezeichnet.
Wo liegen ihre wissenschaftlichen Interessen?
Ganz klar in den Bereichen Begabung, Hochbegabung und Kreativität. Bei den Menschen Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jedes Kind Stärken und Begabungen mitbringt, ist für mich das A und O meiner wissenschaftlichen Arbeit.
Warum sollten Wissenschaftler soziale Medien wie Twitter nutzen?
Ich finde generell, dass wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit haben. Und mir persönlich ist es einfach wichtig, den Menschen, die meine Arbeit als Wissenschaftlerin letztlich finanzieren, zu erklären was ich mache und warum ich es mache. Aber es macht auch viel Spaß, weil ich hier auf ein ganz anderes Publikum treffe als bei meinen Forschungstätigkeiten – sprachlich gesehen bedient man sich ja eines ganz anderen Registers. Das empfinde ich als sehr bereichernd. Außerdem profitiert das wissenschaftliche Schreiben ganz massiv davon, wenn man in der Lage ist sein Thema auch einem Laien erklären zu können. Auch und gerade im Bildungsbereich finde ich diese Art der Wissenschaftskommunikation zentral, denn über Schule kommt jeder mit dem Thema in Berührung; hier zu zeigen, was die Bildungsforschung beispielweise in Large-Scale–Studien wie PISA untersucht, und Ergebnisse auch für die Bildungspolitik aufzubereiten, halte ich für essentiell.
Kennen Sie das Fachportal Pädagogik?
Ja, ich habe in der Literaturdatenbank schon einiges recherchiert und empfinde sie als ausgesprochen nützlich! Auch Angebote wie die Forschungsinformationen dort finde ich sehr hilfreich. Empfehlenswert!
Was reizt Sie am Take over des @FachportalPaed-Accounts?
Twittern macht mir sehr viel Spaß, ich betreibe ja selbst einen Account für den March for Science Germany und einen privaten Twitter-Account. Das jetzt für ein Portal wie das Fachportal Pädagogik zu übernehmen, finde ich einfach spannend! Auch wenn die Interessen der @FachportalPaed-Community wahrscheinlich ähnlich sind, finde ich es gut über die eigene Filterblase hinauszugehen und herauszufinden, was die Leute so interessiert. Man lernt ja viel im Kontakt mit anderen. Bei Rückmeldungen auf Fragebögen zum Beispiel bin ich schon oft auf interessante Fragestellungen gestoßen, was für meine wissenschaftliche Arbeit sehr fruchtbar war. Das finde ich sehr schön!
Grundlage und Richtlinien zum „Take over“
Mit dem Take-over können die Gastmoderatoren den @FachportalPaed-Followern Interessantes aus ihrem Arbeitsalltag berichten: das eigene Forschungsthema vorstellen, Forschungsfragen thematisieren, Glücks- und Pechmomente ihrer wissenschaftlichen Arbeit reflektieren, über Tagungen/Konferenzen berichten, Erfahrungen aus der Lehre oder der Projektarbeit vermitteln etc.
- Der Take-over erfolgt für genau eine Woche von Montag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr.
- Die Tweets werden immer mit dem Kürzel des Gastmoderators gekennzeichnet.
- Wir behalten uns vor, unangemessene Tweets zu entfernen.
- Der/die Gastmoderator/in verpflichtet sich, mit dem zur Verfügung gestellten Passwort, nur Tweets abzusetzen und zu retweeten und nichts an den grundlegenden Account-Einstellungen zu ändern.
Zu welchen Themen wollen sie twittern?
Zum einen möchte ich gern die fachlichen Aspekte meiner Arbeit im psychologisch-pädagogischen Bereich vorstellen und auch etwas zu Hochbegabung und Kreativität machen – gegenüber Hochbegabten gibt es ja viele Vorurteile. Zum anderen würde ich gerne über das Wissenschaftssystem selbst twittern und darüber, was da im Moment so läuft; Wissenschaftsfreiheit ist für mich dabei ein wichtiges Thema, nicht zuletzt auch angesichts des 70. Geburtstags unseres Grundgesetzes! Wie es zu wissenschaftlichen Ergebnissen und Befunden kommt, ist ebenfalls ein Thema – der Prozess ist nämlich mindestens so interessant wie die Resultate! Und dann gibt es noch ein Thema, das mich zurzeit sehr interessiert: Twice Exceptionality, häufig auch als „2e“ abgekürzt. Da geht es um Hochbegabte mit parallelen Problemen, zum Beispiel Lernbehinderungen, Lese-Rechtschreibschwäche, ADHS, das Asperger-Syndrom oder vieles mehr. Das ist ein aktueller und auch sehr praxisrelevanter Bereich, den ich in näherer Zukunft gerne für mich vertiefen will.