Kategorie: Hochschule

Auch Hochschulen und Hochschullehrende gehören zur Bildungspraxis – sofern es sich nicht explizit um hochschuldidaktische oder genuin bildungswissenschaftliche Themen handelt. Hier sind also Interviews, Beiträge und Podcasts gebündelt, die sich i.w.S. mit Hochschulen beschäftigen, seien es Fragen der Beratung oder auch der Inklusion.

Gründe für den Studienabbruch

Im Projektbericht „Ursachen des Studienabbruchs in Bachelor- und in herkömmlichen Studiengängen“ hat das Hochschul-Informations-System (HIS) Ursachen für den Studienabbruch ermittelt.
Damit liegen zum ersten Mal repräsentative Daten zu den Ursachen und Motiven des Studienabbruchs in den Bachelor-Studiengängen an deutschen Hochschulen vor. Im OECD-Ländervergleich liegt Deutschland mit einer Studienabbruchquote von 21 % im unteren Mittelfeld
31 % der Studienabbrecher scheitern aus Gründen der Überforderung, wobei hier 20 % auf Leistungsprobleme und 11 % auf Prüfungsversagen entfallen. 19 % der Befragten führten Probleme der Studienfinanzierung als Grund an. Und noch 18 % brechen ein Studium aufgrund mangelnder Studienmotivation ab. Darüber hinaus kommt es zu einer zeitlichen Verlagerung des Abbruchs im Vergleich von Bachelor- und traditionellen Studiengängen. der Studienabbruch findet zu einem erheblich früheren Zeitpunkt statt.

Weitere Informationen bietet auch die Pressemitteilung des HIS zum Projektbericht.

20.01.2010 Diskussion:
Ein notwendiger Diskussionsbeitrag zur Studie des HIS ließ nicht lange auf sich warten! Jürgen Kaube stellt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) unter dem Titel „Der Zahlenglaube der Hochschulpolitik“ die wie in Stein gemeißelten Zahlen der HIS-Studie als unbezweifelbare Grundlage für hochschulpolitisches Handeln in Frage.

Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses

Am 15.10.2009 hat die Kultusministerkonferenz (KMK) auf ihrer 327. Plenarsitzung in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses u.a. beschlossen, dass die Bundesländer die Hochschulen dazu auffordern, „im Rahmen der ländergemeinsamen Strukturvorgaben bei der Einführung neuer Studiengänge die vorhandene Bandbreite von Regelstudienzeiten in Bachelor-Studiengängen (die sechs, sieben oder acht Semester betragen kann) zu nutzen.“ In diesem Zusammenhang sollen die Hochschulen auch Studieninhalte überprüfen und in den Studiengangskonzepten Mobilitätsfenster vorzusehen, die einen Wechsel zwischen den Hochschulen erleichtern sollen.

Im Vorfeld hatte der Deutsche Hochschulverband (DHV) konsequentes Handeln der KMK gefordert um das Vertrauen in den Bologna-Prozess zurückgewinnen zu können.

Auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, sieht ein positives Signal durch die Beschlüsse der KMK zum Bologna-Prozess. Ermutigend findet Frau Schavan zudem, dass die Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Bachelor-Absolventen durch das Internationale Zentrum für Hochschulforschung INCHER-Kassel zeigen, dass „diejenigen Bachelorabsolventen, die den Schritt in die Berufstätigkeit nach ihrem ersten akademischen Abschluss getan haben, gut vom Arbeitsmarkt aufgenommen werden.“

Pressemitteilung der KMK zu ihren Beschlüssen zur Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses vom 15.10.2009
Pressemitteilung des DHV zur Reform des Bologna-Prozesses
Resolution des DHV zur Reform des Bologna-Prozesses vom 04.09.2008
Pressemitteilung des Bundesministerium für Bildung und Forschun (BMBF)

Bologna-Reform weiterentwickeln!

Bei einem Gespräch der Bundesbildungsministerin, Annette Schavan, mit Vertretern des Aktionsbündnisses Bildungsstreik, Studentenvertretern und mit hochrangigen Repräsentanten des deutschen Hochschulsystems wurde am gestrigen Dienstag beraten, welche Korrekturen an der Bologna-Reform vorgenommen werden müssen.
„Wichtige Punkte in der Diskussion waren die Erfahrungen der Studierenden mit der Mobilität sowohl innerhalb Deutschlands als auch international, die Übergänge vom Bachelor zum Master sowie der Wert des Bachelor für den Berufseinstieg.“
Ob und wie weit diese Annäherung reicht, wird sich vielleicht auch in den nächsten Tagen auf dem bundesweiten Treffen zur Planung des weiteren Bildungsprotests vom 10.–12.07. in Bonn zeigen.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Fortsetzung und Vertiefung des Bologna-Prozesses beschlossen!

Der 1999 gestartete Bologna-Prozess, der zum Ziel hat, die Integration Europas durch die Einführung eines gestuften Studiensystems aus Bachelor und Master mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen, die Einführung und Verbesserung der Qualitätssicherung sowie die Steigerung der Mobilität im Hochschulbereich zu entwickeln, soll nach der von den 46 beteiligten Staaten auf der gestern im belgischen Leuven beendeten Ministerkonferenz vereinbarten Ziele die Modernisierung der Hochschulen und die Formung eines europäischen Hochschulraums weiter fortgesetzt und vertieft werden.
Ein zentraler Ansatz zur erfolgreichen zukünftigen Umsetzung des Bologna-Prozesses ist die Weiterentwicklung der Curricula und damit in Zusammenhang stehend auch die Qualität der Lehre. Weiterhin soll das Ziel verfolgt werden, die Mobilität der Studierenden und des akademischem Personals zu erhöhen. Neu ist die Betonung der sozialen Dimension. Jedes beteiligte Land soll quantifizierbare Ziele für die Teilnahme an der Hochschulbildung und eine stärkere Teilhabe bislang unterrepräsentierter Gruppen erarbeiten.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Weitere Informationen zum Bologna-Prozess auf der Homepage des BMBF
Europäische Homepage zum Bologna-Prozess und zur Herstellung eines europäischen Hochschulraums
Homepage zur Ministerkonferenz in Leuven und Louvain-la-Neuve
Abschlusskommuniqué der Ministerkonferenz

BildungsWiki: Studierende der Uni Frankfurt arbeiten mit

BildungsWiki-LogoDas Wiki-Bildungslexikon ist nach dem erfolgreichen Pilotprojekt an der Universität Flensburg erneut als Arbeits- und Lernumgebung, diesmal in einer Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt eingesetzt worden. Die Veranstaltung mit dem Thema „Erziehungstheorien: gestern und heute“ wurde unter der Leitung von Sieglinde Jornitz als Blended-Learning-Seminar durchgeführt. In den Online-Phasen erarbeiteten die Studierenden eine Reihe erziehungswissenschaftlicher Theorien bzw. Begriffe auf der Wiki-Plattform des Deutschen Bildungsservers, so entstanden die Artikel „Mündigkeit als Erziehungsziel“, „Antipädagogik“, „Erziehender Unterricht“ und „Erziehung vom Kinde aus“.
Zur gemeinsamen Begriffsarbeit konnten die Teilnehmer/innen in einem speziell für dieses Seminar eingerichteten, nur ihnen zugänglichen Bereich arbeiten, der die gesamte Funktionalität der Wiki-Plattform zur Verfügung stellt, den Studierenden aber eine geschützte Arbeitsatmosphäre bietet, in der sie ihr Thema gemeinsam entwickeln und es die entsprechenden Feedback- und Korrekturschleifen durchlaufen lassen können. Zugleich wird der Beitrag aber immer mit Blick auf die abschließende Online-Publikation im öffentlichen Teil des Wiki-Lexikons erarbeitet, was die Studierenden motivieren soll, sich mit dem gewählten Thema intensiver auseinanderzusetzen.

Wer daran interessiert ist, die Wiki-Plattform in der beschriebenen Form als Lernumgebung in der eigenen Lehrveranstaltung einzusetzen, kann sich gerne beim Deutschen Bildungsserver eingehender darüber informieren.

Hochschulkampagne Ost soll Zahl der Studienanfänger an ostdeutschen Hochschulen steigern

Die Bevölkerungsentwicklung fordert Experten in Hochschulpolitik und Hochschulmarketing zu neuen Maßnahmen heraus. Laut Prognosen wird die Zahl der der Studienberechtigten in Westdeutschland künftig stark steigen und vorhandene Kapazitäten überfordern, in Ostdeutschland zeichnet sich bereits jetzt ein Rückgang der Studienanfängerzahlen ab. Ziel ist es, mittels der Hochschulkampagne Ost westdeutsche Studienanfänger zum Studium in den ostdeutschen Bundesländern zu bewegen. Fachlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Hochschulforschung HoF der Universität Halle Wittenberg , dabei sollen potenzielle Zielgruppen mit geeigneten Argumenten angesprochen werden.

Hintergründe, Studien zum Studienwahlverhalten, Analysen, Prognosen und Werbemaßnahmen werden auf der Informationsplattform Hochschulkampagne – Studieren in Ostdeutschland zusammengetragen. Versammelt werden länderübergreifende Kampagnen, Kampagnen zur Studienwerbung der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie hochschulspezifische Werbekampagenen.

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Reform der Hochschulzulassung in bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen

Die Neuregelung der Studienplatzvergabe in bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen, die im Juli 2004 beschlossen wurde, ermöglicht es den Hochschulen 60 % ihrer Studienplätze selbst zu vergeben. Dieses Verfahren wird seit dem Wintersemester 2005/06 angewandt. Die Vergabe der weiteren Studienplätze erfolgt über die von den Ländern durch Staatsvertrag errichtete Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gab gestern bekannt, dass nunmehr eine Einigung zur weiteren Verbesserung des Verfahren erreicht wurde. Die Pressemitteilung zu den beschlossenen Eckpunkten findet sich hier.

Expertenchat: „Bachelor und Master statt Staatsexamen – wie verändert sich die Lehrerausbildung?“

Zu Beginn des neuen Jahres bietet der Deutsche Bildungsserver einen neuen Expertenchat an. Thema sind reformbedingte Entwicklungen in der Lehrerausbildung. Wie verändert sich das Lehramtsstudium mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen? Welche Wirkungen hat dies auf die gesamte Lehrerausbildung und die Beschäftigungsperspektiven?
Alle Interessierten können im Vorfeld des eigentlichen Chats eine Woche lang vorab Fragen an die Experten richten und Diskussionsbeiträge einstellen. Die Plattform für Beiträge ist ab jetzt freigeschaltet:
http://www.bildungsserver.de/link/prechat_lehrerausbildung
Der Chat zur Lehrerausbildung „Bachelor und Master statt Staatsexamen – wie verändert sich die Lehrerausbildung?“ findet dann am Mittwoch, den 21. Januar 2009 von 15.30 – 17.00 Uhr statt.
Der Chat ist an diesem Tag unter der URL
http://www.bildungsserver.de/link/expertenchat_lehrerausbildung
zu erreichen.
Die einleitenden Überlegungen der Experten sowie ausführlichere Informationen zum Thema „Reform der Lehrerausbildung“ sind auf folgenden Seiten des Deutschen Bildungsservers zu finden.

Als Experten stehen zur Verfügung:

Experten Reform Lehrerausbildung

Dr. Detlef Berntzen, Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Münster

Dr. Sabina Bieber, Studienberaterin der Zentralen Studienberatung der Universität Potsdam

Dipl.-Ing. Jan Rathjen, Leiter des Referats Lehre, Studium und Prüfungswesen, Studienreform der Hochschulrektorenkonferenz HRK

Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, HoF Wittenberg


Bei allen inhaltlichen Fragen rund um den Expertenchat wenden Sie sich an Renate Tilgner, tilgner(at)dipf.de.
Fragen zum Ablauf von Pre-Chat und Chat oder zum Zugang zur Chatplattform beantwortet Ingo Blees, blees(at)dipf.de.

Hochschulrektorenkonferenz fordert klare Regeln für das Studium ohne Abitur

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat auf ihrer Mitgliederversammlung dafür plädiert, den Hochschulzugang ohne Abitur zu liberalisieren. Absolventen einer beruflichen Erstausbildung sollen sich zuküftig einem Zugangsverfahren für ihr Wunschstudium stellen. Die Hochschule entwickelen Verfahren, um die Eignung für das jeweilige Studienfach festzustellen. So können Studierende ohne Abitur ihr Studium erfolgreich absolvieren.
Ausgenommen sollen berufliche Aufstiegsfortbildung oder vergleichbare Weiterbildung sein, die weiterhin ohne besondere Prüfungen studiert werden können.

Pressemitteilung der HRK

Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation und des Hochschulpaktes

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat als erste Folgerungen des Bildungsgipfels die Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation bis 2015 und des Hochschulpaktes bis 2020 beschlossen.
Im Pakt für Forschung und Innovation haben sich der Bund und die Länder verpflichtet, sich um eine Steigerung ihrer Zuschüsse an die großen Wissenschaftsorganisationen (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sowie an die Deutsche Forschungsgemeinschaft) um mindestens drei Prozent pro Jahr zu bemühen. Im Gegenzug haben sich die Wissenschaftsorganisationen verpflichtet, die Effizienz und Qualität ihrer erfolgreichen Forschungsaktivitäten auf dem bestehenden hohen Niveau fortzuführen und weiter zu verbessern.
Für die Fortsetzung des Hochschulpaktes haben sich die Wissenschaftsministerinnen und -minister auf Eckpunkte der Weiterentwicklung verständigt.

Pressemitteilung zur Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation
Pressemitteilung zur Fortsetzung des Hochschulpaktes