Lernen vor Ort

„Lernen vor Ort“ ist ein zentraler Bestandteil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung, die unter dem Motto „Aufstieg durch Bildung“ Bildungsangebote innovationsbereiter Kommunen zunächst drei Jahre lang fördert. Hierfür stellen das BMBF und der Europäische Sozialfonds 60 Millionen Euro zur Verfügung. Ein aus 29 Stiftungen bestehender und eigens gegründeter Stiftungsverbund, dem über 80 weitere Stiftungen assoziiert sind, unterstützt die Kommunen durch Patenschaften.

An einer ersten Auswahlrunde im Februar dieses Jahres hatten sich über 200 Kreise und kreisfreie Städte beteiligt. Das größte Programm des Bundes zur Weiterentwicklung des lebensbegleitenden Lernens ist einen wichtigen Schritt vorangebracht worden: Die besten Konzepte deutscher Kommunen für innovative regionale Bildungsangebote wurden am Mittwoch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet. „In den Kommunen durchlaufen die Menschen ihre Bildungsbiographie – von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung. Wir fördern deshalb Konzepte, in denen aufeinander abgestimmte Bildungsangebote das lebensbegleitende Lernen weiterentwickeln. Die 40 ausgewählten Projekte sind der beste Beweis dafür, wie Lernen vor Ort zum unmittelbaren Nutzen der Bürgerinnen und Bürger praktiziert werden kann.“, sagte die Staatssekretärin im BMBF, Cornelia Quennet-Thielen, in Berlin. (Quelle: Pressemitteilung BMBF)

Weitere Infos: Flyer „Lernen vor Ort“

Gutachten „Jugendliche ohne Berufsabschluss“ vorgestellt!

Das im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erstellte Gutachten „Jugendliche ohne Berufsabschluss – Handlungsempfehlungen für die berufliche Bildung“ stellt fest, dass der Anteil der Jugendlichen ohne Berufsabschluss seit vielen Jahren fast unverändert bei rund 15 % liegt.
Das Problem kann einerseits an persönlichen Gründen der Jugendlichen festgemacht werden, andererseits war die Zahl der Ausbildungsplätze in den letzten Jahren viel zu niedrig. Die aktuelle Wirtschaftskrise birgt zudem die Gefahr, dass es zu einem stärkeren Einbruch des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots kommen kann, was die Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärfen würde.
Die Autoren schlagen unter anderem die Einrichtung von Mentorensystemen in allen Kommunen in Kombination mit einem regionalen Übergangsmanagement vor, um die sich verschärfenden Probleme besser in den Griff zu bekommen.

Die Pressemitteilung des BIBB findet sich hier.

OECD-Studie „Equally prepared for life? How 15-year-old boys and girls perform in school“ vorgestellt

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in Paris die Studie „Equally prepared for life? How 15-year-old boys and girls perform in school“, die sich auf Daten aus den PISA-Erhebungen und andern OECD-Studien stützt, vorgestellt.
Danach nehmen Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Laufe der Schulkarriere zu. Dies ist auch die Folge geschlechtsspezifischer Vorurteile. „Der Bericht zeigt auch, dass Lehrkräfte deutlich mehr für die Gleichberechtigung der Geschlechter tun können. Sie brauchen dazu aber auch die Unterstützung aus der Gesellschaft.“

Pressemitteilung zur Studie
Die Studie im PDF-Format findet sich hier.

Studie „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“ vorgestellt!

Am gestrigen Montag hat eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzte Expertenkommission zur Medienbildung die Studie „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“ vorgestellt.
„Medienbildung wird in dem Bericht als unverzichtbarer Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung, die gesellschaftliche Teilhabe und die Beschäftigungsfähigkeit verstanden.“ Der Bericht „soll einen Orientierungsrahmen für die Medienbildung geben“ und schlägt eine Initiative des Bundes in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern zur Medienbildung in der Ausbildung vor. Den Experten ist aber wichtig, dass neben der schulischen Medienbildung auch die außerschulische Medienbildung gestärkt wird und das sich beide Bereiche stärker vernetzen. Bibliotheken sind an dieser Stelle, wie ich einmal mehr meine, ebenfalls aktiv einzubeziehen.

Vollständige Pressemitteilung des BMBF hier.

Fortsetzung und Vertiefung des Bologna-Prozesses beschlossen!

Der 1999 gestartete Bologna-Prozess, der zum Ziel hat, die Integration Europas durch die Einführung eines gestuften Studiensystems aus Bachelor und Master mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen, die Einführung und Verbesserung der Qualitätssicherung sowie die Steigerung der Mobilität im Hochschulbereich zu entwickeln, soll nach der von den 46 beteiligten Staaten auf der gestern im belgischen Leuven beendeten Ministerkonferenz vereinbarten Ziele die Modernisierung der Hochschulen und die Formung eines europäischen Hochschulraums weiter fortgesetzt und vertieft werden.
Ein zentraler Ansatz zur erfolgreichen zukünftigen Umsetzung des Bologna-Prozesses ist die Weiterentwicklung der Curricula und damit in Zusammenhang stehend auch die Qualität der Lehre. Weiterhin soll das Ziel verfolgt werden, die Mobilität der Studierenden und des akademischem Personals zu erhöhen. Neu ist die Betonung der sozialen Dimension. Jedes beteiligte Land soll quantifizierbare Ziele für die Teilnahme an der Hochschulbildung und eine stärkere Teilhabe bislang unterrepräsentierter Gruppen erarbeiten.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Weitere Informationen zum Bologna-Prozess auf der Homepage des BMBF
Europäische Homepage zum Bologna-Prozess und zur Herstellung eines europäischen Hochschulraums
Homepage zur Ministerkonferenz in Leuven und Louvain-la-Neuve
Abschlusskommuniqué der Ministerkonferenz

IDeA: Risikofaktoren und Fördermöglichkeiten für die kindliche Entwicklung

IDeA, das Forschungszentrum für Individuelle Entwicklung und Lernförderung (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) will empirisch fundierte Kenntnisse darüber erlangen, wie sich soziale und neurokognitive Risiken auf die kognitive Entwicklung und die schulische Leistungsfähigkeit von Kindern auswirken. Über die Erforschung der Bedingungen und Risiken kindlichen Lernens hinaus geht es auch darum, wie Lernumgebungen gestaltet sein müssen, um den Lernerfolg jedes einzelnen Kindes wahrscheinlicher zu machen.  Die Federführung des interdisziplinär angelegten Zentrums liegt beim DIPF, das – im Rahmen des hessischen Exzellenzprogramms LOEWE – gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt den Zuschlag dafür erhalten hat. Anlässlich der offiziellen Eröffnung von IDeA hielt der Koordinator Professor Marcus Hasselhorn einen kurzen Vortrag, in dem er die Ziele, den Aufbau und das Arbeitsprogramm von IDeA präsentierte. Die Präsentation wurde in einem ca. 15-minütigen Enhanced Podcast aufbereitet, der hier im Bildungsserver-Blog als Erstinformation für die am Projekt interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Weiterführende Informationen finden sich auf der Projektseite des Forschungszentrums.

Wer den Vortrag in höherer Qualität in einem externen Media-Player verfolgen möchte, kann die Datei hier im wmv-Format herunterladen (rechte Maustaste, „Ziel speichern unter“).

BildungsWiki: Studierende der Uni Frankfurt arbeiten mit

BildungsWiki-LogoDas Wiki-Bildungslexikon ist nach dem erfolgreichen Pilotprojekt an der Universität Flensburg erneut als Arbeits- und Lernumgebung, diesmal in einer Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt eingesetzt worden. Die Veranstaltung mit dem Thema „Erziehungstheorien: gestern und heute“ wurde unter der Leitung von Sieglinde Jornitz als Blended-Learning-Seminar durchgeführt. In den Online-Phasen erarbeiteten die Studierenden eine Reihe erziehungswissenschaftlicher Theorien bzw. Begriffe auf der Wiki-Plattform des Deutschen Bildungsservers, so entstanden die Artikel „Mündigkeit als Erziehungsziel“, „Antipädagogik“, „Erziehender Unterricht“ und „Erziehung vom Kinde aus“.
Zur gemeinsamen Begriffsarbeit konnten die Teilnehmer/innen in einem speziell für dieses Seminar eingerichteten, nur ihnen zugänglichen Bereich arbeiten, der die gesamte Funktionalität der Wiki-Plattform zur Verfügung stellt, den Studierenden aber eine geschützte Arbeitsatmosphäre bietet, in der sie ihr Thema gemeinsam entwickeln und es die entsprechenden Feedback- und Korrekturschleifen durchlaufen lassen können. Zugleich wird der Beitrag aber immer mit Blick auf die abschließende Online-Publikation im öffentlichen Teil des Wiki-Lexikons erarbeitet, was die Studierenden motivieren soll, sich mit dem gewählten Thema intensiver auseinanderzusetzen.

Wer daran interessiert ist, die Wiki-Plattform in der beschriebenen Form als Lernumgebung in der eigenen Lehrveranstaltung einzusetzen, kann sich gerne beim Deutschen Bildungsserver eingehender darüber informieren.

Hochschulkampagne Ost soll Zahl der Studienanfänger an ostdeutschen Hochschulen steigern

Die Bevölkerungsentwicklung fordert Experten in Hochschulpolitik und Hochschulmarketing zu neuen Maßnahmen heraus. Laut Prognosen wird die Zahl der der Studienberechtigten in Westdeutschland künftig stark steigen und vorhandene Kapazitäten überfordern, in Ostdeutschland zeichnet sich bereits jetzt ein Rückgang der Studienanfängerzahlen ab. Ziel ist es, mittels der Hochschulkampagne Ost westdeutsche Studienanfänger zum Studium in den ostdeutschen Bundesländern zu bewegen. Fachlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Hochschulforschung HoF der Universität Halle Wittenberg , dabei sollen potenzielle Zielgruppen mit geeigneten Argumenten angesprochen werden.

Hintergründe, Studien zum Studienwahlverhalten, Analysen, Prognosen und Werbemaßnahmen werden auf der Informationsplattform Hochschulkampagne – Studieren in Ostdeutschland zusammengetragen. Versammelt werden länderübergreifende Kampagnen, Kampagnen zur Studienwerbung der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie hochschulspezifische Werbekampagenen.

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Schulfähigkeit: Was kann der Kindergarten dazu beitragen?

TeilnehmerInnen Podiumsdiskussion Schulfähigkeit von rechts Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, MR Christa Engemann, Klaus Lindner, Susanne Batura, Dr. Annedore Bauer-Lachenmaier, Prof. Dr. Hermann Schöler „Wie kann schon der Kindergarten dazu beitragen, möglichst alle Kinder für die Schule zu befähigen“, dies diskutierte Professor Hasselhorn vom DIPF auf der Bildungsmesse didacta mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kindergarten, Schule und Wissenschaft im Forum didacta aktuell. In der Diskussionsrunde saßen die Experten zum Modellprojekt „Schulreifes Kind“ des Landes Baden-Württemberg Ministerialrätin Christa Engemann, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Klaus Lindner, Rektor Mörikeschule Backnang, Susanne Batura, Leiterin des Kindergartens Ob der Ekertsklinge Backnang, Dr. Annedore Bauer-Lachenmaier, Rektorin Plaisirschule Backnang, sowie Prof. Dr. Hermann Schöler, Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Mehr als 80 interessierte Besucherinnen und Besucher der didacta folgten den 90-minütigen Ausführungen der Expertenrunde. Deutlich wurde schnell, dass Bildung nicht erst bei der Einschulung beginnt. Die meisten Bundesländer haben dies bereits erkannt und entwickeln Bildungs- und Orientierungspläne für eine auf die Grundschule vorbereitende Elementarbildung. Was aber sind die Möglichkeiten, Kindern im Kindergarten zu helfen Schulfähigkeit zu erlangen? Dies wurde in der Runde konkret an dem Modellprojekt „Schulreifes Kind“ diskutiert und erste Erfahrungen aus dem laufenden Projekt dargelegt.

Der Audiomitschnitt dieser Veranstaltung ist als Podcast verfügbar (ca. 42 MB, MP3). Dieser kann direkt im Blog abgespielt oder als MP3-Datei über den unten angezeigten Link „Download“ heruntergeladen werden.

Weiterbildungsinteresse steigt seit Jahresbeginn stark an – Folge der zunehmenden Kurzarbeit?

Das Weiterbildungsinteresse in Deutschland ist seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Dies zeigt ein neuer Index des InfoWeb Weiterbildung – www.iwwb.de – der Suchmaschine für Weiterbildungskurse des Deutschen Bildungsservers. Für den Index werden die Besuche bei Weiterbildungsdatenbanken seit Sommer 2008 ausgewertet. Besuche bei Weiterbildungsdatenbanken, in denen nach Kursen und anderen Weiterbildungsangeboten, wie z.B. eLearning gesucht wird, sind ein unmittelbarer Ausdruck des Weiterbildungsinteresses in der Bevölkerung. Dieses Interesse zeigt der Index an; der Verlauf seiner Werte seit Juli 2008 und eine dazu gehörige Grafik ist unter
www.bildungsserver.de/link/iwwb_wbinteresse_02_2009
zu finden.
Mit dem Bekanntwerden des Ausmaßes der Wirtschaftskrise im September 2008 zeigte der Verlauf des Indizes zunächst einen starken Rückgang des Weiterbildungsinteresses bis zum Jahresende. Parallel zur Zunahme der über Kurzarbeit von der Arbeit freigestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (deren Anzahl stieg laut Bundesagentur für Arbeit von ca. 290.000 im Januar auf ca. 700.000 im Februar) und den Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung der Weiterbildung bei Kurzarbeit stieg das Weiterbildungsinteresse seit Jahresbeginn bis Februar 2009 gegenüber Dezember 2008 um 63% an.
Auch Weiterbildungsanbieter verzeichnen ein gestiegenes Interesse von Einzelpersonen an ihren Angeboten, allerdings bleiben die Firmen-Teilnehmer bislang noch aus (Financial Times Deutschland vom 9.3.09). Insofern Weiterlesen