Alle Artikel von Schumann

„Open Science ist für mich eine grundsätzliche Einstellung gegenüber Wissenschaft“

Porträt Dr. Isabel Steinhardt, Universität Kassel und Fellow im Programm Freies Wissen

Über Erfahrungen beim Einsatz eines digitalen Tools in der sozialwissenschaftlichen Forschung

FRAGEN AN Dr. Isabel Steinhardt von der Universität Kassel, die als Fellow im Programm Freies Wissen ein Projekt zur kollaborativen Online-Interpretation konzipiert und durchgeführt hat. Sie hat ausprobiert, ob man es mit einem selbstentwickelten, digitalen Tool schafft online gemeinsam Gesprächssequenzen zu interpretieren – und was dabei herauskommt. Auf der Basis der virtuellen Forschungsumgebung „Semantic Collaborative Corpora Analysis for Humanities and Social Sciences“, kurz: Semantic CorA, hat sie das Tool kollaborativ Online-Interpretieren (KolloIn) entwickelt und zweimal ausprobiert. Hier erzählt die Sozialwissenschaftlerin von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen und warum ihr Open-Science-Praktiken so wichtig sind. Weiterlesen

„Wir wollen Lehramtsstudierende in schwierigen Unterrichtssituationen handlungsfähig machen.“

Halbporträts von Dirk Richter, Professor für Erziehungswissenschaftliche Bildungsforschung und Eric Richter, Akademischer Mitarbeiter, beide Universität Potsdam vor Bücherregal

Wie Virtual Reality in der Lehrerbildung eingesetzt werden kann

 FRAGEN AN Prof. Dr. Dirk Richter, Professor für Erziehungswissenschaftliche Bildungsforschung, und Eric Richter, Akademischer Mitarbeiter an der Universität Potsdam. Die beiden haben gemeinsam eine vom Institut für Informatik und Computational Science entwickelte Virtual-Reality-Anwendung (VR) genutzt, um damit Unterricht und den Umgang mit Störungen zu simulieren. Mit praktischen Übungen in einem virtuellen Klassenzimmer führen sie Studierende in die Geheimnisse der Klassenführung ein und vermitteln ihnen ein für verschiedene Unterrichtssituationen angemessenes Handlungsrepertoire. Der Einsatz von VR-Anwendungen interessiert sie aber nicht nur auf der praktischen Ebene, auch auf wissenschaftlicher Ebene ergeben sich interessante Fragestellungen – zum Beispiel inwieweit die durch das virtuelle Training erworbenen Kompetenzen auch in realen Stresssituationen erfolgreich eingesetzt werden können. Weiterlesen

„Mit unseren Datenbeständen kann man eine Fülle von Forschungsfragen bearbeiten“

Porträt Dana Müller, Forschungsbereichsleiterin beim Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB)

Forschungsdatenzentren stellen sich vor (8): Das FDZ der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

INTERVIEW mit Dana Müller, Forschungsbereichsleiterin beim Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das FDZ im IAB wurde 2004 auf Betreiben der Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik gegründet und stellt der Forschungsgemeinschaft die vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Bundesagentur für Arbeit erhobenen Daten zur Verfügung. Dabei ist das FDZ selbst aktiv in der empirischen Forschung und auch an internationalen Forschungsprojekten beteiligt; Schwerpunkte liegen dabei auf Verknüpfungsmöglichkeiten von Prozess- und Umfragedaten sowie auf inhaltlichen Analysen zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Für Dana Müller ist es vor allem die Forschung mit den eigenen Daten, die die Qualität der Arbeit des Forschungsdatenzentrums ausmacht: „Wenn man aus eigener Erfahrung weiß, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler benötigen, lassen sich die Analysepotenziale von Daten am besten optimieren.“

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Wie Künstliche Intelligenz Lese- und Sprachkompetenzen unterstützen kann

Foto von Herrn Neumann vor Bücherregal umrahhmt von großen Pflanzen

Das Projekt iRead entwickelt EdTech-Anwendungen zur Leseförderung für Kinder bis zwölf Jahren

INTERVIEW mit Prof. Dr. Günter Neumann vom Forschungsbereich „Sprachtechnologie und Multilingualita?t“ (MLT) des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) und der Universität des Saarlandes, der als Informatiker im EU-Projekt „iRead – Personalised Reading Apps for Primary School Children” für die Sprachverarbeitungssysteme zuständig ist. In dem europäischen Kooperationsprojekt entwickeln etwa 40 Expertinnen und Experten ein Framework von personalisierten, adaptiven Technologien und Anwendungen, das Grundschülerinnen und -schüler beim Lesenlernen unterstützen soll. Konkret handelt es sich dabei um das Navigo-Game und den Amigo-E-Reader, zwei „EdTech-Anwendungen“, bei deren Entwicklung neueste KI-Verfahren aus dem Bereich des Deep Learning eingesetzt wurden. Das Interessante am Projekt iRead ist aber nicht nur der Einsatz von KI-Methoden, sondern auch die europaweite Kooperation – die Infrastruktur wird nämlich gleichzeitig für vier Sprachen entwickelt: für Englisch, Griechisch, Deutsch und Spanisch. Seit September 2019 werden die beiden Instrumente in Grundschulklassen in ganz Europa erprobt. Wir sprachen mit Günter Neumann darüber, wie Künstliche Intelligenz für die Förderung von Lese- und Sprachkompetenzen genutzt werden kann.

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„In diesen Datensätzen sind wahre Schätze verborgen!“

Porträt Julia Dohrmann

Das Projekt „Schule im Wandel“ nutzt den Datenbestand der „Drei-Länder-Studie“ aus den Jahren 1978/79 nach

Nachnutzung von Forschungsdaten (4) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung.

 FRAGEN AN Julia Dohrmann vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, die für ihre Dissertation mit dem Datensatz der „Drei-Länder-Studie“ von der Forschungsgruppe um Prof. Helmut Fend aus den Jahren 1978/79 arbeitet. Dabei konzentriert sie sich auf die Skalen, die sich mit Überzeugungen von Lehrkräften befassen – insbesondere ihre Einstellung zu Förderung und Disziplin und ihre Reformbereitschaft – und wie diese Überzeugungen mit dem Unterricht und Schüleroutcomes zusammenhängen. Ihre Doktorarbeit ist Teil der ersten Studie des DIPF-Projekts „Schule im Wandel“, kurz: SchiWa, bei der die Daten der Drei-Länder-Studie nach heutigen methodischen Standards und aktuellen theoretischen Bezügen reanalysiert werden. Wir sprachen über ihre Erfahrungen mit der Nachnutzung dieses alten Datenbestands. Weiterlesen

Henry Freye vom LISUM kapert den Twitter-Account des Deutschen Bildungsservers

Porträt von Henry Freye, LISUM Berlin-Brandenburg

Twitter-Take over @DBS_20 am 5. und 6. November 2019

Am 5. und 6. November 2019 übernimmt Henry Freye (@hfreye) vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, kurz LISUM,  für zwei Tage den DBS-Twitter-Account. Das LISUM richtet vom 4. bis 6. November 2019 die OERcamp-Werkstatt Nordost für digitale Lehr-Lern-Materialien aus, der Referatsleiter Medienbildung/Bildungsserver nutzt die Gelegenheit, die Werkstattteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der Recherche, der Produktion und der Veröffentlichung von Open Educational Resources via Twitter zu begleiten. Weiterlesen

„Die Objektive Hermeneutik ist prädestiniert für die sekundäranalytische qualitative Forschung“

Porträtfoto Dr. Thomas Wenzl, Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover

Von einem größeren, gut dokumentierten Bestand archivierter Transkripte könnte die qualitative Bildungsforschung profitieren

Nachnutzung von Forschungsdaten (3) – Die Reihe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung

INTERVIEW mit Dr. Thomas Wenzl vom Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover, der im Rahmen seiner Dissertation zur Unterrichtsforschung auf den Datenbestand des APAEK-Fallarchivs der Goethe-Universität in Frankfurt/Main zurückgegriffen hat. Er ist der Frage nachgegangen, wie sich die Interaktionsstrukturen im schulischen Unterricht im Laufe der Schulzeit entwickeln. Im Rahmen einer Folgestudie hat er die gleiche Frage im englischsprachigen Raum untersucht, die Daten dazu musste er allerdings selbst erheben. Passendes Material zur Sekundärnutzung wurde zwar in der Vergangenheit bereits erhoben, war jedoch nicht zugänglich. Hier erklärt Thomas Wenzl, warum die Forschungsmethode der Objektiven Hermeneutik so gut für die Nachnutzung geeignet ist und welches Wissenschaftsverständnis den allgemeinen Erkenntnisgewinn behindert. Weiterlesen

„Wir Verlage haben noch nie so einen guten Job gemacht wie hier und heute!“

Foto Dr. Karin Werner

Open Access ist die Publikationskultur des 21. Jahrhunderts

Open Access in der Bildungsforschung (5): Die Situation der Verlage

INTERVIEW MIT Dr. Karin Werner, Verlags- und Programmleitung des transcript-Verlags in Bielefeld, dessen Programmschwerpunkte in den Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaften liegen. Auch in der Pädagogik hat der ursprünglich aus der Soziologie kommende transcript-Verlag bis dato 168 Titel veröffentlicht, 23 davon auch als Open-Access-Publikationen. In den letzten Jahren hat er sein Geschäftsmodell konsequent entlang der Prinzipien frei zugänglicher Literatur ausgerichtet und stellt sich damit nicht nur engagiert den Herausforderungen, die Open Access für das Verlagsgeschäft bedeutet, sondern sieht sich als Gestalter einer neuen Publikationskultur im 21. Jahrhundert. Seit August 2019 ist der transcript-Verlag Kooperationspartner von pedocs, dem Open Access-Repositorium für Erziehungswissenschaft. Wir sprechen mit der Verlagsleiterin Karin Werner über die Chancen von Open-Access-Publishing, den komplett neuen Aufgaben, die Verlage wahrnehmen müssen, und wie sie sie bewältigen können.

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