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Hochschulrektorenkonferenz fordert klare Regeln für das Studium ohne Abitur

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat auf ihrer Mitgliederversammlung dafür plädiert, den Hochschulzugang ohne Abitur zu liberalisieren. Absolventen einer beruflichen Erstausbildung sollen sich zuküftig einem Zugangsverfahren für ihr Wunschstudium stellen. Die Hochschule entwickelen Verfahren, um die Eignung für das jeweilige Studienfach festzustellen. So können Studierende ohne Abitur ihr Studium erfolgreich absolvieren.
Ausgenommen sollen berufliche Aufstiegsfortbildung oder vergleichbare Weiterbildung sein, die weiterhin ohne besondere Prüfungen studiert werden können.

Pressemitteilung der HRK

37 Prozent aller Kinder in Deutschland bekommen niemals vorgelesen!

In der jetzt veröffentlichten StudieVorlesen im Kinderalltag 2008“ kommen erstmals repräsentativ Kinder zum Thema Vorlesen zu Wort. Die Studie knüpft an an die im vergangenen Jahr veröffentliche Studie „Vorlesen in Deutschland 2007
Neben dem Ergebnis, dass 37 Prozent aller Kinder weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule vorgelesen bekommen, wurde festgestellt, dass nur acht Prozent der Kinder von ihren Vätern aber acht Mal so häufig von den Müttern vorgelesen wird.

Der bundesweite Vorlesetag findet in zwei Tagen am 20. November 2008 statt.

Initiative „Medienkompetenz für ErzieherInnen“ gestartet!

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine Initiative zur Medienqualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern gestartet. Die Initiative führt das pädagogische Fachpersonal in Kindertagesstätten an das Lernen im Netz heran. Durch praxisnahe Schulungen soll die Arbeit mit digitalen Medien gelernt werden. Im Rahmen dieser Qualifizierungsmaßnahme sollen bundesweit rund 10000 Erzieherinnen und Erzieher weitergebildet werden. Der Verein Schulen ans Netz e. V. übernimmt die Organisation der Weiterbildungsseminare.

Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation und des Hochschulpaktes

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat als erste Folgerungen des Bildungsgipfels die Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation bis 2015 und des Hochschulpaktes bis 2020 beschlossen.
Im Pakt für Forschung und Innovation haben sich der Bund und die Länder verpflichtet, sich um eine Steigerung ihrer Zuschüsse an die großen Wissenschaftsorganisationen (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sowie an die Deutsche Forschungsgemeinschaft) um mindestens drei Prozent pro Jahr zu bemühen. Im Gegenzug haben sich die Wissenschaftsorganisationen verpflichtet, die Effizienz und Qualität ihrer erfolgreichen Forschungsaktivitäten auf dem bestehenden hohen Niveau fortzuführen und weiter zu verbessern.
Für die Fortsetzung des Hochschulpaktes haben sich die Wissenschaftsministerinnen und -minister auf Eckpunkte der Weiterentwicklung verständigt.

Pressemitteilung zur Fortsetzung des Paktes für Forschung und Innovation
Pressemitteilung zur Fortsetzung des Hochschulpaktes

Nach dem Bildungsgipfel – wird Deutschland Bildungsrepublik?

Was war das denn nun? Verwundert blicken wir auf den gestrigen Bildungsgipfel zurück. Kaum fing er an, war er auch schon zu Ende. Bund und Länder finden das „zügig“ erreichte Ergebnis gut, wie man auch der Dokumentation der Bundesregierung entnehmen kann.

Doch es muss kritisch gefragt werden dürfen, ob der erreichte Minimalkonsens zwischen Bund und Länder die Bildungsrepublik Deutschland erstehen lässt. Wie ist das groß angekündigte Prestigeobjekt Bildungsgipfel zu beurteilen, wenn durch die Finanzkrise die Finanzpolitik der Bildungspolitik den Rang abläuft und, um in der Sprache der Finanzwirtschaft zu bleiben, die Rendite des Bildungsgipfels nicht der Rede Wert ist.
Prof. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI), z.B. fordert im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass der Bundespräsident seine moralische Autorität nach dem Scheitern des Bildungsgipfels nutzen muss, da Politik und Interessenverbände bisher nicht zu Veränderungen in der Bildungspolitik in der Lage waren und sind.
Im Interview mit der Tagesschau der ARD betont Prof. Klaus Klemm durchaus sein Verständnis für die mißliche Lage in der sich Bund und Länder befinden in diesem Stadium der Finanzkrise. Er gibt aber auch zu Bedenken, dass dann nicht alle Hoffnungen auf die Bildungsrepublik Deutschland von der Politik auf ein solches Ereignis wie den Bildungsgipfel konzentriert werden dürfen.

Eine weitere Bewertung des Bildungsgipfels findet sich auch hier.

„Bildung + Innovation“, das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen des Innovationsportals beim Deutschen Bildungsserver, berichtet in einem ausführlichen Dossier über die Reaktionen auf den Bildungsgipfel.

Positionen vor dem Bildungsgipfel – Die Bundesländer

Auch die Position der Bundesländer zu den Erwartungen vom heutigen Bildungsgipfel ist an dieser Stelle schon berichtet worden. Hier nun noch einmaleinige aktuelle Stimmen.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, der die sozialdemokratisch geführten Bundesländer vor dem Gipfel koordiniert, gab am Dienstag seiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dass die großen Ankündigungen der Kanzlerin nicht durch konkrete Projekte gedeckt seien (zur Pressemitteilung).

Aber auch die CDU-geführten Bundesländer sparten im Vorfeld des Bildungsgipfels erneut nicht mit Kritik.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen mahnte an, dass der Bund seine Verantwortung nicht auf die Länder abwälzen dürfe. Konkret werde er beim Bildungsgipfel vorschlagen, dass der Bund die Mittagsverpflegung für Kinder in Ganztagsschulen und Kindertageseinrichtungen übernimmt und die begleitende Jugendsozialarbeit fördert, da die Länder diese Kosten nicht allein tragen können (zur Pressemitteilung).
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer distanziert sich in der „Welt“ vom Bildungsgipfel und verweist erneut auf die Zuständigkeiten der Länder für Bildung (zum Artikel in der „Welt„).
Im Interview mit dem Handelsblatt betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ebenfalls die Eigenständigkeit der Länder und forderte eine Fortsetzung des Engagement des Bundes bei Hochschulpakt und Exzellenzinitiative.

Der Spiegel“ geht in der Bewertung des Bildungsgipfels sogar so weit, dass angesichts der Finanzkrise und des 480-Milliarden-Euro-Bankenrettungspakets von einem Flop hier die Rede ist.

Zudem droht dem eigentlichen Thema des Gipfels auch Gefahr durch die Vorwürfe von der SPD und den Oppositionsparteien im Bundestag, das Bundesbildungsministerium habe bewusst die Ergebnisse einer Hochschulstudie zu den Folgen von Studiengebühren verheimlicht. Eine Sprecherin der Bundesbildungsministerin Annette Schavan dementierte hingegen, dass die Studie unter Verschluss gehalten würde.
Schavan verheimlicht Hochschulstudie“ – Aktuelle Meldung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
Studiengebühren schrecken Schüler“ – taz-Artikel zu den Ergebnissen der Hochschulstudie

Positionen vor dem Bildungsgipfel

Zum Bildungsgipfel, der nun kurz bevorsteht, wurde hier ja schon einiges berichtet. Heute nun noch einige markante Positionen und Meinungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstreicht in ihrem aktuellen Video-Podcast die Notwendigkeit guter Bildung.
Mehr dazu im Video-Podcast (mp4),
in der Audio-Podcast (mp3)-Version oder
in der barrierefreien Textversion (PDF).

In Ergänzung dazu betont sie in der Berliner Zeitung, dass beim Bildungsgipfel nicht über mehr finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund verhandelt werden wird.

Die Wirtschaftsverbände haben eine entsprechende Stellungnahme abgegeben, in der der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, „dass die Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam mit der Kanzlerin eine Gesamtstrategie vereinbaren, die die Qualität von Bildung in allen Bereichen verbessert.“

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund hat eine umfassende Diskussion auf seiner Tagung „Neue Bildung für das Land“ initiiert. Eine umfassende Dokumentation findet sich hier.

Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen an das Lehramtsstudium

Die Kultusministerkonferenz hat in ihrer 323. Plenarsitzung in Saarbrücken beschlossen, dass Lehramtsstudiengänge zukünftig in Deutschland verbindliche Studieninhalte haben sollen und untereinander von den Ländern anerkannt werden.

Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz zur 323. Plenarsitzung
Ausschnitt der Pressemitteilung zur Vereinheitlichung von Lehramtsstudiengängen

Kommunen fordern Beteiligung am Bildungsgipfel

Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund kritisieren, dass die Kommunen am Bildungsgipfel von Bund und Ländern in der kommenden Woche nicht beteiligt werden sollen.
Dabei betrifft die Kritik vor allem die Bundesländer, die bisher eine Teilnahme der Kommunen ablehnen. Da die Kommunen Träger einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen sind, von Kindertagesstätten über Schulen bis hin zu den Volkshochschulen, und bei der frühkindlichen Bildung sogar die volle fachliche Verantwortung für die Kinderbetreuung tragen, kann die nationale Herausforderung Bildung nur durch die Zusammenarbeit aller politischen Entscheidungsebenen bewältigt werden.

Ausbildungszusagen wurden eingehalten

„Erstmals seit sieben Jahren übersteigt die Zahl der offenen Ausbildungsstellen deutlich die Zahl der noch Suchenden.“ Ende September suchten noch 14500 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Offene Ausbildungsstellen waren zum selben Zeitpunkt 19500 gemeldet.
Da Ausbildungsverträge noch bis zum Jahresende geschlossen werden können, werden im Noment bundesweit Nachvermittlungsaktionen gestartet, um den Ausbildungspakt zwischen Politik und Wirtschaft einzuhalten.

Pressebericht der Bundesregierung

Pressebericht beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales