Der Verband technischer Universitäten in Deutschland TU9 German Institutes of Technology hatte im Mai Verbesserungsvorschläge zum Bologna-Prozess vorgelegt und gefordert, bei erfolgreichem Abschluss eines Master-Studiums zusätzlich den Abschlussgrad Diplom-Ingenieur verleihen zu dürfen. Anlass war eine ähnliche, in Österreich geltende Regelung. Aufgegriffen wurde das Thema von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem Special Ingenieure in der Rubrik Arbeitswelt. Es geht dabei aber wohl nicht darum, die neue Studienstruktur mit Bachelor- und Master-Abschlüssen wieder abzuschaffen, sondern den akademischen Grad Diplom-Ingenieur als Namen zu erhalten. Ein Vorhaben, das auch Bundesbildungsministerin Schavan unterstützt, wie die FAZ meldet Auch andere Medien berichten dazu, wobei die Erwartungen durchaus unterschiedlich sind, siehe ZDF Heute Magazin , WELTONLINE , Frankfurter Rundschau.
Es sieht so aus, als wäre das Thema Bologna nicht nur mit einer etwas zu heißen Nadel gestrickt worden und „lediglich“ verbesserungsbedürftig…
Es stellt sich für mich ernsthaft die Frage, ob damit nicht eine Nivellierung des Bildungsniveaus auf europäischer Ebene zu Lasten vormals exzellenter Ausbildungen in Deutschland vollzogen wurde. Das Niveau scheint beispielsweise auch die universitäre Ausbildung im Bereich Human Resource Management auf Basis von Batchelor und Master mit erheblichen Mängeln behaftet. Zumindest ist das vermehrt aus den Unternehmen zu hören.
Grundsätzlich stellt sich in dem Kontext für mich die Frage, warum die Ausbildung in Deutschland im internationalen Vergleich so miserabel sein soll, wenn doch nahezu alle interessierten Studenten aus der ganzen Welt nach Deutschland kommen, um hier bspw. Maschinenbau zu studieren.