Deutscher Bildungsserver richtet Social-Media-Aktivitäten neu aus

Der Wegweiser zu Bildung in Deutschland verlässt X, Facebook, Instagram & Co

Der Deutsche Bildungsserver hat X, Facebook und Youtube verlassen. Sie finden uns auf Mastodon! Kommt mit ins Fediverse! Der Deutsche Bildungsserver konzentriert seine Microblogging-Aktivitäten ab 2024 auf das Fediverse. Bereits seit 2022 ist er bei Mastodon präsent: bildung.social/@DeutscherBildungsserver

Fast 15 Jahre waren Twitter und Facebook sinnvolle und erfolgreiche Kommunikationsplattformen für den Deutschen Bildungsserver. Die Entwicklungen in den letzten Jahren – fehlende Moderation und zunehmende Hassrede, inhaltliche Verflachung der Diskussionen und mangelnder Datenschutz – haben uns dazu bewegt, diesen „klassischen“ Social-Media-Plattformen den Rücken zuzukehren. Seit 2009 waren wir dort aktiv und haben in dieser Zeit bei Twitter einen Stamm von über 14.000 Followern und bei Facebook über 5.200 Followern mit aktuellen und redaktionell ausgewählten Informationen versorgt. 2024 ist damit nun Schluss, der Deutsche Bildungsserver legt seine Accounts auf X und Facebook zunächst still, um sie in absehbarer Zeit zu löschen, und baut seine Präsenzen auf offenen, datenschutzkonformen und demokratischen Plattformen im Fediverse weiter aus.

Unsere Gründe im Einzelnen

Openess und Transparenz: Offenheit ist ein zentrales Prinzip der Bildungsinformationsangebote des DIPF; geschlossene Plattformen wie X, Facebook und Instagram, deren Distributionsalgorithmus nicht mehr zu durchschauen ist, laufen diesem Anspruch zuwider.

Demokratie: Als öffentlich geförderte Einrichtung fühlen wir uns verpflichtet, dem Zerfall demokratischer Prinzipien entgegenzuwirken und nicht als Feigenblatt für gewinnorientierte und kaum bzw. nicht moderierte Plattformen erratisch agierender Milliardäre zu dienen.

Falschmeldungen: Die EU-Kommission hat auf der Grundlage des „Digital Services Act“ X, Meta und TikTok wegen der unkontrollierten Verbreitung von Falschmeldungen verwarnt.

Datenschutz: Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Ulrich Kelber sieht schon seit langem einen datenschutzkonformen Betrieb von Fanpages wie zum Beispiel bei Facebook als nicht gewährleistet und kämpft für eine Vorbildfunktion der öffentlichen Stellen des Bundes.

Fokussierung: Bei der wachsenden Ausdifferenzierung von Social-Media-Plattformen müssen wir auswählen, welche Kanäle wir überhaupt noch bespielen können. Keine Institution schafft es Präsenzen auf allen Plattformen so zu pflegen, dass die Auftritte überzeugend sind und größere Reichweiten erzielt werden können.

Verlasst X/Twitter, Facebook & Co, richtet einen Account bei Mastodon ein und werdet Teil des Fediverse! 

Fediverse und Mastodon – eine kurze Erklärung

Das „Fediverse“ (Kofferwort aus engl. federation und universe) bezeichnet ein Netzwerk föderierter, voneinander unabhängiger sozialer Netzwerke, Mikroblogging-Dienste und Webseiten für Online-Publikation oder Daten-Hosting. Im Prinzip funktioniert es wie E-Mail: Verschiedene Menschen benutzen verschiedene Dienste und können dennoch mit- und untereinander kommunizieren – wer bei Gmail ist, kann eine gmx-E-Mail, eine Outlook-Mail oder eine Mail aus jedem anderen beliebigen Dienst empfangen und lesen. So kann man im Fediverse beispielsweise mit einem Account bei Mastodon anderen bei Friendica folgen, das ist ein Netzwerk vergleichbar mit Facebook, oder auch Videos auf Peertube – eine Art Youtube-Alternative – anschauen und kommentieren.

Interessante Links zum Thema

Mastodon selbst ist wie Twitter: Die Posts umfassen bis zu 500 Zeichen, Hashtags, Mentions, Timelines (persönlich, lokal, global) und man kann Links, Bilder, Videos oder Umfragen anhängen. Und wie bei E-Mail gibt es große und kleine Server und Anbieter, bei denen man sich anmelden kann – insgesamt über 15.000 sogenannte Instanzen. Da fällt die Wahl nicht ganz leicht. Aber wer sich für Bildung interessiert, ist auf bildung.social gut aufgehoben – wir haben dort unseren Account. Einrichtungen der Bildungswissenschaften finden sich auch auf wisskomm.social, der Instanz für die Wissenschaftskommunikation, oder auf digitalcourage.social.

Informieren, austauschen, vernetzen: Der Deutsche Bildungsserver bei Mastodon

Auch wenn wir nicht mehr bei den „klassischen“ Social-Media-Plattformen anzutreffen sind, muss keiner auf den Austausch mit dem Deutschen Bildungsserver verzichten. Wir sind bereits seit April 2022 mit einem Account auf Mastodon vertreten, und es folgen uns dort bereits über 2.300 Institutionen und Personen. Wir posten dort in bewährter Qualität redaktionell geprüfte und ausgewählte Informationen zu allen aktuellen Bildungsthemen. Und das Beste: Sie müssen nicht mal einen Account haben, um unsere Informationen zu bekommen – sie sind nämlich öffentlich einsehbar.

PS

Die Dezentralisierung der Social-Media-Kommunikation und damit auch die zunehmende Zersplitterung unserer Zielgruppen ist nicht mehr aufzuhalten. Sie betrifft nicht nur neue Plattformen mit neuen Features für jugendliche Zielgruppen, sondern auch die nach dem Niedergang von Twitter / X neu entstandenen Angebote wie Threads oder Bluesky. Wie die sich entwickeln bleibt abzuwarten und zu beobachten; deshalb ist der Deutsche Bildungsserver – allen Datenschutzargumenten zum Trotz – auch auf Bluesky anzutreffen.


Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Christine Schumann für Deutscher Bildungsserver.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert